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Wenn er nicht gerade Songs für andere alte Hasen des Business wie z.B. HOUSE OF LORDS, QUIET RIOT oder Jonathan Cain (JOURNEY) schreibt, beehrt uns seit Anfang der Achtziger ein gewisser Stan Bush in schöner Regelmäßigkeit mit hochkarätigen Melodic Rock-Alben.
Seit 1998 ist der Gute bei Frontiers unter Vertrag und bringt nun nach "Heaven" und "Language Of The Heart" seinen neuen Output an die Erdoberfläche - kurz und bündig "Shine" betitelt. Nebenbei spielt hier eine Begleitband auf, die es in sich hat: Mit Gitarrist Tim Pierce, Bassist Matt Bissonette und Drummer Kenny Aronoff sind Musiker am Werk, die bereits u. a. mit Rod Stewart, David Lee Roth oder Tony Iommi zusammen gearbeitet haben - da sprechen die Namen für sich.
Produziert wurde "Shine" von Curt Cuomo - und auch der hat hinreichend Erfahrung mit Rock-Dinosauriern wie z. B. KISS.

Soweit zur Vorrede - all das lässt ein mächtig spektakuläres Album erwarten, bei dem auf den ersten Blick nur die recht knapp geratene Spielzeit ein kleines Stirnrunzeln hervorruft.
Liegt die Scheibe erstmal im Player, gibt es keinen Grund zur Beanstandung - "Melodic Rock" der zumeist vor Drive nur so sprüht - so drehen beispielsweise der Opener & Titeltrack "Shine" oder "Falling" gut auf. Im Verlauf der Scheibe fallen die Songs nur selten weit von der rockigen Linie ab (so braucht z.B. "I Will Be There" ein wenig lange, bevor der Track seinen Winterschlaf beendet), sondern finden auch nach ruhigeren Parts immer wieder zurück.
Textlich verarbeitet Stan Bush in fast jedem Song das Thema "Liebe" - insofern ist es umso erfreulicher, dass das Album in keinem Moment in die schnulzige Ecke abgleitet - auch wenn passagenweise Tracks wie "What You Mean Tonight" recht seicht dahinplätschern.
Ganz des Eindrucks, man habe den ein oderen Titel schon einmal gehört, kann man sich nicht vollständig erwehren - so klingt zumindest "Have You Ever Believed" stellenweise nach Elementen der DIRE STRAITS gemischt mit POLICE.
"Do It All Over" kommt in den schnelleren Passagen recht heavy daher, "The Chance You Take" danach ist dann wieder eher mainstreamig angelegt - und mit einem gemäßigten "When I Dream" findet sich ein würdiger Schlusspunkt.

Melodic-Rock-Alben gibt es nun wirklich wie Sand am Meer - da ist es selten und somit erfreulich, wenn sich ein Werk aus der Masse hervorhebt - und "Shine" schaut zumindest ein wenig über den Rest drüber - klar bedient sich Stan Bush hier diverser Klischees, aber die werden gekonnt eingearbeitet und mit genügend Kreativität umspielt. Hinzu kommt seine charismatische Stimme die in jeder Passage passt.
"Shine" ist es durchaus wert, ein Ohr zu riskieren.

Anspieltipps: "Shine", "Have You Ever Believed", "When I Dream" (Naglagor)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:00 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 23.06.2004
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