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Spätestens seit der Zusammenarbeit mit Ex-BLACK SABBATH-Sänger Tony Martin und deren Ergebnis in Form von zwei THE CAGE-Alben ist Dario Mollo eine bekannte Größe im Musikgeschäft - aber auch abgesehen von diesen Veröffentlichungen ist Gitarrist Mollo bereits seit über 20 Jahren dabei. Nachdem er Ende der Achtziger bereits mit dem jetzigen DEEP PURPLE-Keyboarder Don Airey und den CROSSBONES getourt ist und auch sonst des Öfteren mit Don zusammen gearbeitet hat (u.a. beim ersten THE CAGE-Output), hat sich Mollo bei VOODOO HILL die Fähigkeiten eines weiteren Rockveteranen und (ehemaligen) DEEP PURPLE-Mitglieds gesichert: Niemand anderes als "The Voice Of Rock" Glenn Hughes steht hier am Mikro.
Auch die übrigen Musiker sind - wenngleich weniger prominent - alte Bekannte: Drummer Roberto Gualdi und Keyboarder Dario Patti gehören sozusagen zur Haus- und Hofbesetzung bei Alben von Mollo.

Die neue VOODOO HILL-CD "Wild Seed Of Mother Earth" ist sicher so ziemlich das Härteste, dem Hughes je seine Stimme geliehen hat - und auch im Vergleich beispielsweise zu den THE CAGE-Alben gibt Mollo hier ein Schüppchen mehr Kohlen ins Feuer - insgesamt gehen die elf "Hard Rock"-Tracks gut ab - der Opener "Make Believe" beginnt betont düster um sich danach zu einer eingängigen Midtemponummer zu mausern - Gerade Glenn Hughes bringt das Material glänzend rüber.
Das Album bleibt über weite Strecken bei diesem Stil - "Dying To Live" ist ein wenig rockiger und überzeugt mit Hughes' aggressivem Sprechgesang und auch "Still Evergreen" bleibt fest auf dem Gas, dafür ist "Atmosphere" dann eine Nuance ruhiger - hier zeigt Mollo zudem, welche Fingerfertigkeiten er auf dem Griffbrett besitzt.
Etwas aus dem Rahmen fällt dann der Titeltrack "Wild Seed Of Mother Earth" - dieser beginnt extrem ruhig und nutzt die gesamten fünf Minuten Spieldauer, sich aufzubauen - in der zweiten Hälfte also durchaus eine gelungene Nummer, aber zu Anfang gibt sich leider auch Glenn Hughes ein wenig "leiernd".
"My Eyes Don't See" ist ein eingängiger Rockklassiker wie er im Buche steht und Hughes sprichwörtlich auf die Stimmbänder geschrieben. Bei "Can't Stop Falling" drehen VOODOO HILL mit mächtig groovenden Riffs wieder ordentlich auf und erreichen gewohnte Fahrwasser in denen nachfolgend "Nothing Stays The Same" gerne bleibt - abgesehen von Hughes' glasklarer Gesangspassage zu Beginn, bei der die Instrumentalfraktion stark zurücksteckt, die aber voll überzeugen kann. Zum Ende steigern sich Mollo & Hughes von Song zu Song - "Soul Protector" legt nämlich noch mal etwas Dampf nach und auch "She Cast No Shadows" rockt was das Zeug hält - da lässt sich als Rausschmeißer das ruhigere "16 Guns" völlig vertreten.

Dario Mollo versteht es, seinem jeweiligen Sänger die Songs auf den Leib zu schneidern - und mit einem Ausnahmeshouter wie es Glenn Hughes ist, wird die Qualität schon fast vorprogrammiert. "Wild Seed Of Mother Earth" ist eine überragende Hard-Rock-Scheibe, die einige CD-Player so schnell nicht verlassen dürfte.

Anspieltipps: "Still Evergreen", "My Eyes Don´t See", "Soul Protector" (Naglagor)

Bewertung: 9,0 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:54 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 23.06.2004
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