the11thhour_burdenofgrief.jpgNachdem GOREFEST inzwischen wieder Geschichte sind und nachdem Arjen Lucassen bei seiner GUILT MACHINE nicht auf seine Mithilfe gesetzt hat, scheint dem guten Ed Warby ein wenig langweilig geworden zu sein. Grund genug, sich einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. War Ed Warby bei den unzähligen Bands und Projekten, bei denen er mitgewirkt hat, eigentlich immer nur so etwas wie der Drummer, so steht THE 11th HOUR ganz im Zeichen des Stöcke schwingenden Holländers. Fast wäre THE 11th HOUR sogar als Ein-Mann-Projekt geendet, doch auf die Mithilfe seines schwedischen Kumpels Rogga Johansson, unter anderem bekannt von EDGE OF SANITY und DEMIURG, wollte Warby dann doch nicht verzichten. Gut so, muss man da sagen wie sich später noch herausstellen wird!

Wer bei dieser Zusammenarbeit jetzt Death Metal erwartet, wird spätestens beim Eröffnungsriff des Openers „One Last Smoke“ einsehen, dass sich Warby und Johansson voll und ganz dem epischen Doom Metal verschrieben haben, der sich irgendwo zwischen CANDLEMASS, MY DYING BRIDE und SWALLOW THE SUN bewegt. Steht die erste Referenz für die hymnischen Refrains der Songs, so können die anderen beiden Referenzbands gut für das zähflüssige und häufig minimalistische instrumentale Fundament herhalten, was an dieser Stelle nicht mit langweilig gleichgesetzt werden darf!

Denn das ist „Burden Of Grief“ auf gar keinen Fall, auch wenn es alles andere als ein leichter Doom-Brocken ist, wie es zum Beispiel die letzten Veröffentlichungen von SOLITUDE AETURNUS und CANDLEMASS waren. Bereits die durchschnittliche Spielzeit der sechs Songs von gut 8 Minuten ist ein Indiz dafür, dass das THE 11th HOUR Debüt keine leichte Kost ist.

Die besagten sechs Songs leben vor allem vom wechselnden Gesang zwischen Ed Warby (klar) und Rogga Johansson (Growls), der perfekt zueinander passt. Was das angeht, teilen sich die beiden schön das Kommando, wobei Warby, der mich an einigen Stellen merkwürdigerweise an Geoff Tate erinnert, vor allem für die Refrains und Johansson für die übrigen Passagen verantwortlich ist. Ansonsten ist „Burden Of Gried“ allerdings das alleinige Werk von Ed Warby. Dieser hat nicht nur die komplette Musik komponiert, sondern neben den Drums (logo) auch die Gitarren, den Bass und die Keyboards übernommen; ein vielseitiger Mann, dieser Ed Warby – das hätte man so gar nicht gedacht.

Was die sog. Anspieltipps angeht, kann ich mir die Sache leicht machen. Bereits der sechseinhalbminütige Opener „One Last Smoke“ beinhaltet im Grunde genommen alles, wofür THE 11th HOUR stehen, wenn man mal von den Pianopassagen und Streicherarrangements absieht, die in den übrigen fünf Songs ab und an zum Zuge kommen, man höre diesbezüglich „In The Silent Grave“ (Highlight) oder „Origins Of Mourning“ (leider etwas zu langatmig).
  
Unterm Strich ist „Burden Of Grief“ eine Riesenüberraschung und ein Album, das man jedem Doom-Maniac ohne Bedenken ans Herz legen kann. Die ganz großen Melodien und die ergreifenden Momente fehlen zwar (noch) und die ein oder andere Endlosschleife hätten sich die beiden Protagonisten auch sparen können, aber das sind nur Randnotizen, die nichts am ursprünglichen Fazit ändern. Schön zu sehen, dass sich Napalm Records nach ISOLE und AHAB nun auch mit THE 11th HOUR einen weiteren Doom Geheimtipp unter den Nagel gerissen hat. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 52:37 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 30.10.2009     
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