Andre Matos - Mentalize

andrematos_mentalize.jpgKnapp zwei Jahre nach seinem ersten Solostreich "Time To Be Free" ist ANDRE MATOS mit seinem zweiten Soloalbum zurück, was wohl ein ganz deutlicher Beweis dafür sein dürfte, dass er seine ehemaligen Bands ANGRA und SHAMAN hinter sich gelassen hat, und es jetzt nur noch unter seinem eigenen Namen versuchen möchte. War „Time To Be Free“ damals ein ordentliches Debütalbum, das von mir 7 Punkte bekam, so war ich im Vorfeld der Veröffentlichung von „Mentalize“ gespannt, in welche Richtung sich ANDRE MATOS entwickeln würde und ob mir „Mentalize“ besser gefallen würde als sein unmittelbarer Vorgänger?

Bereits nach einem ersten Hördurchgang von „Mentalize“ löste sich diese Spannung auf, denn ANDRE MATOS bewegt sich im Vergleich zu „Time To Be Free“ so gut wie gar nicht – und das sowohl in musikalischer wie in qualitativer Hinsicht. Im Prinzip könnte „Mentalize“ auch „Time To Be Free Part 2“ heißen. Ein Grund hierfür dürfte mit Sicherheit sein, dass er mit derselben Hintermannschaft an den Start geht, die bereits das Debüt eingespielt hat, darunter die beiden Gitarristen Andre Hernandez und Hugo Maruitti, sowie der Wunderknabe an den Drums, Eloy Casagrande.

Damit ist jetzt schon klar, dass auch „Mentalize“ kein Überalbum im Stile der alten ANGRA Klassiker „Holy Land“ und „Angels Cry“ geworden ist, denn dazu fehlt einigen der 12 Kompositionen erneut der letzte songschreiberische Kick. Überraschenderweise sind es dieses Mal die eher balladesken und ruhigen Songs wie „Back To You“ und „A Lapse In Time“, die für mich Anlass zur Kritik bieten. Dafür wissen im Gegenzug die schnellen Speed Nummern wie „Leading On“, „Powerstream“ oder „Shift The Night Away“ besonders zu gefallen. Das eine gleicht das andere eben wieder aus. Sucht man das Highlight unter den 12 Nummern, wird man für meinen Geschmack beim an zweiter Stelle platzierten „I Will Return“ fündig, das sehr gelungen Hard Rock mit melodischem Metal verbindet und nicht von ungefähr an AVANTASIA bzw. an Tobias Sammet als deren Schöpfer erinnert.   

Dass ANDRE MATOS auch nach vielen Jahren im Geschäft zu den besten Metalsängern gehört, brauche ich an dieser Stelle eigentlich nicht mehr besonders herauszustellen, und wenn ein gewisser Sascha Paeth an den Reglern sitzt, ist auch klar, dass der Sound der Scheibe astrein ist. Somit sind es wieder mal die Songs, die nicht bedingungslos zu begeistern wissen, ein Songschreiber von außen wei Roy Z oder Magnus Karlsson könnte da weiterhelfen.

Von daher könnte mein Fazit für „Mentalize“ im Grunde genommen fast wortgleich von der Rezension zu „Time To Be Free“ übernommen werden. Wer vor allem auf die außergewöhnliche Stimme von ANDRE MATOS fixiert ist, der wird auch an „Mentalize“ nicht vorbeikommen, ob das Album in seiner Gesamtheit allerdings stark genug ist, um den durschnittlichen Power Metal Fan länger zufrieden zu stellen, da hab ich leichte Zweifel. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: etwa 55 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 29.01.2010  
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