barrenearth_curseoftheredriver.jpgEs ist schon erstaunlich was dabei rauskommt, wenn sich sechs finnische Musiker abseits ihrer Hauptbands zusammentun, um frei von der Leber weg zu musizieren. Bereits die Nennung der Namen wird bei so manchem dazu führen, dass ihm das Wasser im Munde zusammen läuft! Mikko Kotamäki (SWALLOW THE SUN), Olli-Pekka Laine (Ex-AMORPHIS, MANNHAI), Kasper Martenson (Ex-AMORPHIS), Janne Perttilä (MOONSORROW), Marko Tarvonen (MOONSORROW) und last but not least Sami Yli-Sirniö (KREATOR u.a.). Gemeinsam firmieren diese Sechs seit 2008 unter dem Banner BARREN EARTH und nach dem ersten Lebenszeichen in Form der EP „Our Twilight“ wird ab dem 2. April (der Release hat sich etwas nach hinten verschoben) das Debütalbum „Curse Of The Red River“ in den Läden stehen, das für alle Fans von OPETH, KATAONIA, AMORPHIS oder alten PARADISE LOST/ANATHEMA ein Pflichtkauf sein wird; so viel sei schon einmal verraten!

Nun, sicherlich haben BARREN EARTH mehr einen Projekt- als einen Bandcharakter und sicherlich erschaffen sie auf „Curse Of The Red River“ auch nichts weltbewegend Neues, trotzdem hat diese zusammengewürfelte finnische Band ihre klare Daseinsberechtigung. Dass bei solchen Könnern das spielerische Niveau stimmt, darüber brauchen wir uns nicht länger zu unterhalten, und wenn ein Mann wie Dan Swanö hinter den Reglern sitzt, können wir auch diesbezüglich schnell einen Haken dahinter machen. „Curse Of The Red River“ wird im Prinzip erst dadurch zu einem wichtigen, hörenswerten und empfehlenswerten Album, dass es den beteiligten Musikern gelingt, ihrer Musik eine Seele zu geben, indem sie es geschafft haben „am laufenden Band“ mitreißende Songs zu komponieren.

Die Hauptzutat in der Musik von BARREN EARTH ist, wie man sich schon denken kann, der Death Metal, den man allerdings geschickt mit progressiveren Klängen oder auch 70ties Einflüssen verbindet, was insgesamt eine interessante Mischung ergibt. Laut Bandinfo treffen bei BARREN EARTH OPETH auf PINK FLOYD und PARADISE LOST auf JETHRO TULL...ich würde eher mal sagen alte AMORHIS, als diese noch eindeutig Death Metal waren, treffen auf AYREON passt besser. Wie schon gesagt hat der todesmetallische Anteil, der sich vor allem in den harschen Growls von Mikko Kotamäki und natürlich im musikalischen Grundgerüst aus Riffs und Drumming niederschlägt, deutlich die Überhand. Das progressive Element kommt vor allem dann zum Tragen, wenn die klar gesungenen Refrains an der Reihe sind oder einige akustische Passagen das Gesamtbild etwas auflockern dürfen. In Sachen Tempo bewegt man sich überwiegend im mittleren Bereich und man geht maximal bis zum gemäßigten Up-Tempo, was einer der wenigen Kritikpunkte wäre, die ich an „Curse Of The Red River“ festmachen kann. BARREN EARTH geben nie richtig Vollgas, die Brutalität bzw. die Härte zieht sich vor allem aus den Growls, und umgekehrt ist es so, dass auch die rockigen Passagen sehr vorsichtig integriert wurden. Ich behaupte mal „Curse Of The Red River“ wäre vermutlich noch besser und auch eigenständiger, wenn man die Extreme noch weiter ausgelotet hätte. Es wäre schön, wenn dies auf dem hoffentlich irgendwann einmal erscheineden Nachfolger der Fall wäre.
        
Bleiben wir lieber in der Gegenwart bei „Curse Of The Red River“ und da kann ich euch sagen, dass die drei hervorstechenden Songs des knapp 55-minütigen Albums für meinen Geschmack der eröffnende Titelsong (wer diesem etwas abgewinnen kann, dem wird das komplette Album gefallen), die stark von AMORPHIS geprägte Nummer „Forlorn Waves“ sowie der melancholische Schlusstrack „Derserted Morrows“ sind. Da auch der Rest, das heißt die übrigen sechs Songs, nur maximal um Nuancen schwächer sind, kann man sagen, dass "Curse Of The Red River" ein starker Erstling geworden ist, da gibt’s gar keine Diskussion. Es wäre schön, wenn BARREN EARTH bei all den anderen Verpflichtungen Zeit für eine kleine Tour oder zumindest für einige Festivalauftritte im Sommer finden würden – das Summer Breeze ist übrigens schon gebucht! (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 54:25 min
Label: Peaceville Records
Veröffentlichungstermin: 02.04.2010 
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