karma_cowboys_shake_it.jpgBei einem Namen wie KARMA COWBOYS denkt man zuerst an eine Truppe, die möglicherweise aus einem westlich des Mississippi gelegenen Gebiet der USA stammt … doch in diesem Fall kommen die Cowboys aus dem vergleichsweise eher kühlen Dänemark. Die eher aus dem Zufall, oder besser zum Namen passend Karma entstandene Band, die eigentlich aus zusammengewürfelten Sessionmusikern aus dem Raum Kopenhagen besteht, sollte nämlich ursprünglich nur ein paar Gigs in Griechenland absolvieren. Doch die Publikumsreaktionen waren nach eigener Aussage der Truppe so überwältigend, dass sie sich dachten: warum sollen wir nur Stücke von LED ZEPPELIN, AC / DC oder ähnlichen covern? Das harmonische Zusammenspiel auf der Bühne und das gewisse Feeling stimmte. Also fingen die Cowboys an selbst energiegeladene Riff - Rocksongs zu schreiben. Herausgekommen ist ihre Debüt - LP “Shake It”.

Mit Zappinggeräuschen wird man direkt in den treibenden Kracher “Bad TV” hingeführt. Gitarrenriffing im Stile der großen australischen Brüder im Geiste und ein griffiger Chorus machen aus dem “schlechten Fernsehen” einen tollen Einstiegssong. In “Shine On Tomorrow” werden sogar richtig schwere Gitarren ausgepackt und mit einem tollen Refrain veredelt. Der Song schlägt nicht ganz in die “Sunshine - Rock - Kerbe” wie der Rest des Albums, sondern ist etwas wehmütiger und schwerfälliger, jedoch trotzdem sehr gelungen. Der Titeltrack steigert sich nach gemächlichem Anfang zu einem groovigen Rock ´n´ Roll - Monster.

Auch dem Blues wird gehuldigt … in diesem Fall bei “Slammed Shut”, der im Verse schön locker mit Gitarrenslides nach vorne treibt und dann im Refrain so was von abgeht. Ein echter Killer! Am Ende geht’s dann wieder back to the roots durch den Einsatz einer Mundharmonika. Als hätten die Jungs gerade Blut geleckt, startet der nächste Song “Crazy Woman” ebenfalls mit einer bluesigen Mundharmonikaeinlage. Insgesamt fällt das Stück etwas ruhiger und nicht ganz so eingängig aus, wie die meisten anderen Songs der Cowboys, überzeugt aber durch die immer wiederkehrende Bluesharp.

“Shooting Star” beginnt verhältnismäßig ruhig und wird nach etwa der Hälfte härter, nur um dann wieder das Tempo rauszunehmen. Etwas gemächlicher, aber verdammt stark. Melancholisch wird’s mit dem reinrassigen Bluessong “Chant No. 1”. Zäh, schwermütig und langsam; ein tolles Kontrastprogramm zu dem schweisstreibenden Rock. “Keen On Gasoline” ist nicht schlecht, doch reicht nicht ganz an die Qualität des restlichen Materials heran. Eine wirklich packende Hookline fehlt, wobei das gleiche Riff zu oft wiederholt wird. “Why Did You” ist schon wieder eine ganze Ecke stärker und lässt zeitweise Erinnerungen an den großen Bon Scott wach werden. “Wishing Well” wird größtenteils von Akustikgitarren getragen und rockt langsamer, aber nicht weniger wirkungsvoll. Westernatmosphäre schimmert auch beim letzten Track “Take Me” durch. Mit einer enormen Länge von über sieben Minuten fällt der Song aus der Reihe und langweilt trotzdem zu keiner Sekunde. Man kann bei diesem Lied den Wüstensand und die unbarmherzig brennende Sonne fast spüren.

Die Karma Cowboys erfinden auf ihrer Debüt - CD “Shake It” das Rad nicht neu, aber das brauchen sie auch gar nicht, denn sie bieten feinsten Rock ´n´ Roll, der härteren Sorte, der groovt, zum bewegen animiert, sich super zum Cabriofahren eignet und ordentlich bluesgeschwängert ist. Die Wurzeln des Sounds dieser Dänen liegen bei AC / DC, ROSE TATTOO, LED ZEPPELIN und anderen Rockgiganten, doch im Gegensatz zu manch anderen Bands kupfern die KARMA COWBOYS nicht einfach ab, sondern bringen genügend Eigenständigkeit in ihren Sound ein. So zum Beispiel die immer wieder auftauchende Mundharmonika und die Gitarrenslides bzw. das stark vom klassischen Blues beeinflusste, manchmal auch schwere Songwriting. Auf jeden Fall ist die Scheibe sehr abwechslungsreich, nie langweilig und vollkommen gelungen. Eine gelungene Mischung aus Classic Rock, Blues Rock mit moderneren Anleihen und Hard Rock. Besonders für die heißen Tage sehr empfehlenswert! (Kevin)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 47:47 min.
Label: Target Records
Veröffentlichungstermin: 30.04.2010

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