Pantheist - Pantheist

Pantheist - PantheistDie Belgier PANTHEIST, die inzwischen in London residieren, wurden in der Vergangenheit wegen ihrer bedrückenden und schweren Klangepen gerne in die Funeral Doom Metal Schublade gepackt. Das mag für die ersten drei Alben „O Solitude“ (2003), „Amartia“ (2005) und „Journey Through Lands Unknown“ (2008) seine Richtigkeit besitzen, für Studioalbum Nummer vier, das seit einiger Zeit draußen ist und ganz schlicht nach dem Namen der Band benannt wurde, müssen wir eine neue Schublade öffnen.

Wenn sich eine Band zu diesen Schritt (Albumtitel = Bandname) entschließt, handelt es sich in 95% aller Fälle entweder um das Debütalbum, die Band möchte so eine Art Neuanfang symbolisieren oder sie ist mehr als sonst von ihrem Schaffen überzeugt; die Variante, dass einem einfach nichts besseres eingefallen ist, ignorieren wir an dieser Stelle geflissentlich. Das mit dem Debütalbum hat sich bereits erübrigt, bleiben also noch Alternative zwei und drei übrig und ohne mich mit dem Schaffen der Belgier bislang besonders intensiv beschäftigt zu haben, macht diese Annahme durchaus Sinn.

Keine Frage, die Musik der drei Belgier ist nach wie vor schwer, sie ist melancholisch, trist und auf ihre Weise niederschmetternd, mit Heavy Metal hat das alles aber nur noch teilweise etwas zu tun. Ich würde es vielmehr einmal mit Progressive Doom Rock probieren, denn gerade weil die Gitarre und die diversen gelungen eingesetzten Tasteninstrumente und Synthesizer gleichberechtigt im Gefüge nebeneinander stehen, sind PANTHEIST von einer Prog Band gar nicht weit entfernt.  

Beim Genuss von „Pantheist“ fühle ich mich häufiger an das „Damnation“ Meisterwerk von OPETH erinnert, wenngleich es PANTHEIST nicht ganz packen, diese unfassbar intensive Atmosphäre aufs Band zu packen, und zusätzlich an manchen Stellen ihre Songs zu sehr in die Länge ziehen („The Storm“) oder sich im Sinne der Kompaktheit besser ganz geschenkt hätten (das Quasi-Instrumental „4:59“).

Auf der Suche nach den Highlights von „Pantheist“ wird man schnell fündig. Das zentrale Stück ist ganz klar das genau mittig platzierte „Be Here“, das es nahezu mit den WHILE HEAVEN WEPT Großtaten aufnehmen kann, und „Live Through Me“ (ANATHEMA lassen grüßen) ganz am Ende kann auch für eine ordentliche Gänsehaut sorgen. Wir fassen zusammen: Ein gutes Album einer Band, die man im Auge behalten sollte. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 56:00 min
Label: Grau
Veröffentlichungstermin: 01.04.2011
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