Amaranthe - AmarantheWürde man bei „Popstars“ eine Metalband casten, vermutlich käme so etwas dabei raus wie AMARANTHE. Mit diesem verbalen Tiefschlag habe ich vermutlich diejenigen, die aufgrund der NIGHTWISH Assoziation beim Bandnamen kurz aufgehorcht haben, wieder abgeschreckt, aber es ist nun einmal die nackte Wahrheit. Betrachtet man AMARANTHE von der Oberfläche her, geht mehr Reißbrett fast nicht. Modern Melodic Death (hüstel) Metal (hüstel) trifft auf Popmusik, die Produktion ist erwartungsgemäß getriggert und geglättet bis zum geht nicht mehr und dann gibt’s da noch die Sängerin (Elize), den Shouter (Jake) und den Growler (Andy); also gleich drei Frontleute. Oder um dieses seltsame Paarungsspiel in Bands zu verdeutlichen: Aktuelle IN FLAMES machen mit SONIC SYNDICATE und ALL ENDS gemeinsame Sache und nehmen noch LADY GAGA als extrovertierte Frontdiva mit dazu.

Auch wenn hier gestandene Musiker wie Olof Mörck, Jake E und Morten Lowe mit dabei sind, verspricht die ganze Chose von der Papierform her eine scheußliche Angelegenheit zu werden, und 12 Songs in gerade einmal 43 Minuten gibt die Marschrichtung in Zahlen vor. Dass dieses Review wider erwarten im weiteren Verlauf nun doch kein Verriss wird, hat genau zwei Ursachen. Die Melodien, die uns AMARANTHE hier anbieten, sind fantastisch. Im Infosheet steht was von „the best pop choruses since the heyday of ABBA“, ich denke, das brauche ich nicht zu übersetzen, und das stimmt! Hört euch mal „Hunger“, „Automatic“, „Amaranthe“, „Call Out My Name“ oder „Serendipity“ an...Ihr werdet kotzen, die Dinger aber nicht aus den Ohren kriegen. Zudem ist Sängerin Elize, die in letzter Zeit häufiger schon bei KAMELOT ausgeholfen hat, nicht nur in gesanglicher Hinsicht ein Lichtblick, und lässt dabei ihre beiden Jungs ganz schön im Schatten stehen.
 
Der Rest von „Amaranthe“ ist wie nicht anders zu erwarten „austauschbar“, aber das Debütalbum von AMARANTHE macht trotzdem für den Moment einen Heidenspaß und im schnelllebigen Business zählt das meistens mehr als Anspruch. AMARANTHE sind wie Tiefkühlpizza, ab und zu kann auch die lecker sein. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 43:03 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 29.04.2011
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