Bereits im zarten Alter von sieben Jahren traf KENNY WAYNE SHEPHERD die texanische Blues-Legende Stevie Ray Vaughn und hatte mit "Blue On Black" auf seiner zweiten Platte "Trouble Is..." einen Hit, der 17 Wochen in Folge die Pole Position der Rock Charts inne hatte. Seit er 1995 sein Debütalbum "Ledbetter Heights" veröffentlichte, pendelte er immer zwischen den zwei großen Eckpfeilern seines musikalischen Schaffens - Blues und Rock. Auf seiner neuen Scheibe "How I Go" scheint er genau die richtige Mixtur aus den beiden stilbildenden Elementen gefunden zu haben und schickt sich an, seinen wohl größten Konkurrenten, das Gitarren-Wunderkind JOE BONAMASSA (u.a. BLACK COUNTRY COMMUNION) beim Kampf um den Thron der "Nachwuchs" Blues-Gitarreros auszustechen.
Der Opener "Never Looking Back" ist zugleich die erste Singleauskopplung und startet das Album flott und mit starker Hookline. "Come On Over" kommt ziemlich gelassen, massenkompatibel und relativ getragen rüber, zeigt aber auch Shepherd´s Liebe zum Country. Den Musikern, die Ihn beeinflussen, zollt der Mann aus Louisiana Respekt, in denen er deren Songs covert. Die BEATLES werden mit "Yer Blues" gewürdigt, BESSIE SMITH´s "Backwater Blues" wird in überzeugender Weise mit einer Mischung aus Piano und fetziger Gitarre intoniert und Blues-König ALBERT KING´s soulig angehauchte Nummer "Oh, Pretty Woman" überträgt Kenny zeitgemäß, aber ohne den Spirit des Originals aus den Augen zu verlieren in die Neuzeit.
Die Ballade "Show Me The Way Back Home" ist zwar gelungen, aber reißt einen auch nicht wirklich vom Hocker. Hat man so oder ähnlich halt schon oft gehört... "Who´s Gonna Catch You Now" gefällt trotz völliger Mainstream-Anbiederung hingegen besser. Eines der Highlights der Platte ist das melancholische "Anywhere The Wind Blows", welches mit wunderbaren Gitarrensoli aufwartet und bei dem auch Shepherd´s Stimme wunderbar mit der Musik harmoniert. Einen fetzigen Abschluss gibt´s mit dem Rock´n´Roll-Instrumental "Strut".
Der 34-jährige Südstaatler vermengt Rock und Blues mit einem Schuss Country, Soul sowie Rock´n´Roll zu einem schmackhaften Cocktail, der seine Popularität sicher noch steigern wird, denn die Stücke sind radiotauglich aber trotzdem nicht zu platt für Freunde "anspruchsvollerer" gitarrenorientierter Musik. Die Produktion der Platte fällt fett und trotzdem natürlich aus, vor allem die Gitarre klingt in den Leadpassagen schön saftig und die Soli schmatzen richtig schön aus den Boxen. KENNY WAYNE SHEPHERD hat mit "How I Go" ein gutes Album am Start, doch ganz die Klasse von JOE BONAMASSA´s aktueller Scheibe "Dust Bowl" erreicht er nicht. (Kevin)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 13
Laufzeit: 60:21 min.
Label: Roadrunner / Warner
Veröffentlichungstermin: 29.07.2011
