Redemption - This Mortal CoilDREAM THEATER, PAIN OF SALVATION, SUBSIGNAL, OPETH, ARCH/MATHEOS, vor einiger Zeit SYMPHONY X und jetzt REDEMPTION. Die letzten Wochen sind eine wahre Hochzeit für die Freunde der progressiven Klänge und bei der allseits abgelieferten Klasse kommt man aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. Dabei kommt es für mich zum jetzigen Zeitpunkt schon etwas überraschend, dass es weder DREAM THEATER noch SYMPHONY X sind, die das Maß aller Dinge einnehmen, sondern die ebenfalls aus Amiland stammenden REDEMPTION mit ihrem fünften Studioalbum!

„This Mortal Coil“ hat deswegen momentan (das kann sich natürlich auch wieder ändern) die Nase ganz knapp vorne, weil es einen aufgrund seiner realistischen Thematik am eigenen Leib und in der Seele packt, ähnlich wie einst PAIN OF SALVATION's „Remedy Lane“. Auf „This Mortal Coil“ verarbeitet REDEMPTION Gitarrist und Gründer Nick van Dyk mit Hilfe von Worten und Tönen seine Leukämieerkrankung, die vor drei Jahren diagnostiziert wurde, und die glücklicherweise fürs erste geheilt zu sein scheint. Zwar soll „This Mortal Coil“ keine ausdrückliche autobiographische Reise von Entdeckung über Behandlung bis hin zur Genesung des Nick van Dyk sein, aber bereits die Songtitel der 11 Songs sprechen eine deutliche Sprache und geben vor, was einen auf dem fünften REDEMPTION Album erwartet. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu erahnen, um was es in „Blink Of An Eye“, „No Tickets To The Funeral“, „Begin Again“, „Stronger Than Death“ oder dem alles zusammenfassenden „Departure Of The Pale Horse“ geht.  

Dieser bedrohlichen Thematik folgend, fällt „This Mortal Coil“ ein gutes Stück düsterer und vor allem härter aus als die beiden Vorgänger „The Origins Of Ruins“ und „Snowfall On Judgement Day“. Für eine progressive Platte ist „This Mortal Coil“ vor allem in seiner ersten Hälfte, welche die Entdeckung der Krankheit behandelt, „heavy as f**k“! Man verzeihe mir diese Ausdrucksweise, aber Nummern wie „Dreams From The Pit“ und „Noonday Devil“ gehen mächtig ab und sind deutlich näher an Thrash Metal als an Progressive Rock.

Erst „Let It Rain“, das sozusagen thematisch die zweite positivere Hälfte einleitet, lässt wieder etwas Luft zum Atmen und auch „Perfect“ und „Begin Again“ sind im weiteren Verlauf deutlich songdienlicher arrangiert und lassen Ausnahmesänger Ray Alder, der momentan ganz schön im Schatten von John Arch steht, zur Hochform auflaufen. Klar steht van Dyk als musikalischer Leiter, Gitarrist und Keyboarder im Mittelpunkt des Geschehens, aber es hat auch viel mit dieser geschlossenen Mannschaftsleistung der fünf Bandmitglieder zu tun, dass alle REDEMPTION Alben seit „The Fullness Of Time“ in jede Sammlung gehören, "This Mortal Coil" macht da erst recht keine Ausnahme.   

Neben der emotional umgesetzten Thematik ist das Beste an „This Mortal Coil“, dass der musikalische Aspekt sowohl in den ruhigeren Teilen als auch in den flotten Frickelpassagen herausragend umgesetzt wurde, so dass im Laufe der über 70 Minuten zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, dem empfehle ich „Blink Of An Eye“ und „Noonday Devil“ als Geschmacksverstärker. Ich würde meine Hand ins Feuer legen, dass einen „This Mortal Coil“ so schnell nicht mehr loslässt und das tut so gut in der Zeit der Kurzlebigkeit.  

„This Mortal Coil“ ist in seiner Gesamtheit das bislang stärkste REDEMPTION Tondokument, sogar noch besser als das 2005er Werk „The Fullness Of Time“, wenngleich dieses mit „Parker's Eyes“ und „Sapphire“ die etwas besseren Einzelsongs hatte. (Maik)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 71:54 min
Label: Inside Out Music
Veröffentlichungstermin: 23.09.2011


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