Pain Of Salvation - Road Salt Two

Pain Of Salvation - Road Salt TwoEigentlich hatte ich erwartet, dass PAIN OF SALVATION den Nachfolger zum „Road Salt One“ Album etwas schneller herausbringen würden, schließlich war „Road Salt Two“ bereits vor einem Jahr so gut wie fertig. Auf der anderen Seite könnte der Zeitpunkt kaum besser gewählt sein, schließlich sind PAIN OF SALVATION demnächst für einige Wochen mit ihren Landsmännern von OPETH „on the road“, was für ein Fest für die Freunde progressiver Klänge.

Was vor vielen Jahren noch ausgeschlossen schien, nämlich, dass zwei von ihrer musikalischen Herkunft stark divergierende Bands gemeinsam auf Tour gehen, wird damit Realität. Man hat sich sozusagen aufeinander zubewegt, weil OPETH Hauptmann Mikael Akerfeldt genauso unberechenbar ist wie das Genie Daniel Gildenlöw. Für die Fans ist diese Wandlungsfähigkeit nicht immer eine Freude, wie man an den gespaltenen Reaktionen auf „Road Salt One“ sehen konnte, die hätten viel lieber den zweiten Teil von „The Perfect Element“ gesehen, gehört und gefühlt. (Exkurs: Kann man Musik eigentlich riechen oder schmecken?)

Egal, wenden wir uns wieder den greifbaren Themen und damit „Road Salt Two“ zu. Wenn man so will ist „Road Salt Two“ (wenig überraschend) tatsächlich die logische Fortsetzung von „Road Salt One“, wenn auch beileibe kein Abklatsch. Der Sound der Schweden ist auch auf dem aktuellen Album stark 70ties beeinflusst, allerdings halten sich die Experimente viel stärker in Grenzen. „Road Salt Two“ ist damit deutlich einfacher zugänglich und sollte den Skeptikern demnach auch besser gefallen.

Da ich nicht zu dieser Gruppe gehörte (siehe die 8,5 für den Vorgänger), habe ich hingegen ein paar klitzekleine Probleme mit dem achten PAIN OF SALVATION Studioalbum. Der Knackpunkt bei „Road Salt Two“ ist in meinen Augen das Fehlen des ganz großen Emotionskinos, das Alben wie „Remedy Lane“ und „The Perfect Element I“ zu Jahrhundertwerken machte und auch „Road Salt One“ bei aller Experimentierfreudigkeit in den Spitzenbereich rettete; man führe sich nur noch einmal „Sisters“, „Road Salt“ und „Innocence“ vor das geistige Auge.

„Road Salt Two“ enthält zwar eine ganze Reihe an herausragenden Songs, muss sich seinem großen Bruder (oder ist es die kleine Schwester?) „Road Salt One“ aber knapp geschlagen geben. Das Songwriting ist wie gesagt homogener, für PAIN OF SALVATION Verhältnisse versteht sich, aber nicht unbedingt besser oder innovativer. Erschwerend kommt hinzu, dass die beste Nummer des gesamten Albums, „Mortar Grind“, vom Grundsatz her bereits seit der „Linoleum EP“ bekannt ist; die Albumversion unterscheidet sich in Nuancen von der EP Version. Das macht „Mortar Grind“ natürlich nicht schlechter, ist aber als kleiner Schönheitsfehler anzusehen.

Die weiteren Songs, die es verdienen, namentlich genannt zu werden sind das rockige „Conditioned“, das semi-balladeske „Healing Now“, die entspannt vorgetragene „früher war alles besser“-Nummer „1979“ sowie das düstere „The Deeper Cut“, das mich an „The Perfect Element I“ zurück erinnert. Der Rest ist selbstredend auch noch weit über Durchschnitt, so dass man „Road Salt Two“, das mit 53 Minuten Länge kurzweilig bleibt, prima von Anfang bis Ende durchhören kann, für einen Podiumsplatz in der eigenen Diskographie reicht das aber definitiv nicht. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 53:41 min
Label: Inside Out Music
Veröffentlichungstermin: 23.09.2011
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