White Wizzard - Flying Tigers

whitewizzard_flyingtigersMit “Flying Tigers” bringen WHITE WIZZARD heuer ihr zweites Album heraus. Zweites? Ja, richtig. Die Amerikaner klingen zwar (und sehen auch so aus), als gäbe es sie schon 30 Jahre, tatsächlich wurden sie aber erst im Jahr 2007 gegründet. Rund anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung von „Over The Top“ hat sich einiges in der Band getan. Gitarrist Erik Kluiber und Sänger Wyatt Anderson verließen die Band und wurden durch Lewis Stephens und Michael Gremio ersetzt. Nun ist ja ein Sängerwechsel immer besonders heikel. Doch im Falle WHITE WIZZARD kann man sagen: Alles gutgegangen. Die Stimme von Michael Gremio paßt perfekt zum Sound des Fünfers, was er schon eindrucksvoll im Opener „Fight To Death“ demonstriert. Der Song klingt wie den 80ern entsprungen, gleichzeitig aber frisch, flott und voller Ohrwurmmelodien. Ein sehr guter Einstieg ins Album, der mit „West L.A. Nights“ fortgesetzt wird, einem Song, der zum mitwippen einlädt.

Aus der schönen rockigen Stimmung wird man dann mit „Starchild“ gerissen. Die erschreckend romantische Ballade kommt mit ganz wenig Gesang aus, ist fast schon ein Instrumental. Ein Song zum Träumen – wenn da nicht die verzerrten Gitarren wären, die den Hörer wieder daran erinnern, wem oder was er da lauscht. Doch schon mit dem Titelsong „Flying Tigers“ kehrt man wieder zum gewohnten Sound zurück.  

„Night Train To Tokyo“ ist ein entspannter Midtemposong, der doch leicht an KISS erinnert und herrlich locker-flockig-rockig ist. Überhaupt bewegt man sich auf der ganz Scheibe weitestgehend im Midtempo, was die Scheibe aber nicht schlecht macht. Es ist nur auf Dauer ein klein wenig eintönig.

„Fall Of Atlantis“ beginnt mit exotischen Melodien, wirkt fast schon hektisch, bevor der Song in einen herrlichen Ohrwurmrefrain übergeht. Einer der stärksten Songs der Scheibe. Und auch „Blood On The Pyramids“ kann mit ungewöhnlichen Gesangslinien punkten. Das nachfolgende „Demons And Diamonds“ hat nichts mit dem gleichnamigen Song von POWERWOLF zu tun, und ist - obwohl der längste Song der Scheibe - auch wieder ein Fast-Instrumental. Erst nach gut 3 Minuten setzt dann auch mal Gesang ein, ansonsten frickelt man immer mal wieder wild durch die Gegend. Das ist schon ein etwas seltsamer Song.

Und seltsam geht es weiter mit „Dark Alien Overture“, die sich genauso anhört, wie es ihr Titel verheißt. Strange, aber gut. Mit den fernöstlichen Melodien von „War Of The Worlds“ kehrt man wieder zum Titelthema Flying Tigers zurück, kann aber nicht wirklich überzeugen. Dazu ist der Song einfach zu sperrig. Dafür hat man mit „Starman’s Son“ nochmal einen richtig starken Song ans Ende der Scheibe gesetzt.

Mir fällt es jedoch schwer, zu erkennen, welche der Songs sich jetzt genau mit der Thematik der Flying Tigers (Amerikanische Freiwilligen-Fliegerstaffel im Zweiten Weltkrieg zur Verteidigung Chinas gegen Japan) befassen und welche nicht. Ist aber im Grunde auch relativ egal, denn die Platte ist ein gutes, solides Hardrock- oder auch Heavy Metal-Album, das jedem Fan traditionellen 80er-Metals zusagen sollte. „Flying Tigers“ ist nicht besonders aufregend, aber auch weit entfernt davon, schlecht zu sein. Einfach ein gutes Album, um mal eine Stunde Spaß zu haben. (Anne)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 59:08 min
Label: Earache Records
Veröffentlichungstermin: 23.09.2011
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