Hardcore SuperstarWie immer, wenn der Nachfolger zu einem Erfolgsalbum ansteht, stürzen sich die Presse und die Kritiker auf Vergleiche mit dem Vorgänger. Diesem Vorgang kann sich auch eine Band wie HARDCORE SUPERSTAR nicht entziehen. Auf den Paukenschlag „Split Your Lip", der mich vor drei Jahren richtig umgehauen hat, folgt 2013 mit „C `Mon Take Me On" ein gelungener Nachfolger. Die ganze Vielfalt entfaltet sich aber erst nach mehrmaligem Hören.

 

Wie war das 2010? „Da gibt es so eine neue Band! Die klingen wie MÖTLEY CRÜE, nur moderner und fetziger!" Welcher Sleaze-Fan würde einer solchen Aussage nicht folgen?! So besorgte ich mir auf schnellstem Wege den damals aktuellen Longplayer „Split Your Lip", ohne auch nur ein anderes Album von HARDCORE SUPERSTAR bereits gekannt zu haben. Schon nach dem ersten Hören war ich total umgehauen, wirklich alle Songs des Albums waren für mich Hits, und nach nur einem Durchlauf konnte ich lauthals fast jeden Song mitsingen. Man kann sich also denken, wie hoch meine Erwartungen an das neue Album waren.

Nach dem ersten Hören trat erst einmal ein wenig Ernüchterung ein, den gleichen Effekt wie bei „Split Your Lip" gab es nicht. Die Songs gehen auf Anhieb nicht so direkt ins Ohr, nach mehrmaligem Hören ändert sich dieser Eindruck aber. Man braucht etwas Zeit, um die ganze Vielfalt der Songs zu erkennen. Spätestens nach dem dritten Durchlauf zündet das Album richtig, und jeder Song macht mächtig Spaß.

HARDCORE SUPERSTAR ist eben keine Band, die immer nur auf Nummer sicher geht und das immer gleiche Album veröffentlicht. Stattdessen wird experimentiert und Neues gewagt. Allein das Intro „Cutting The The Slack", welches glatt aus einem 80er Horrorfilm stammen könnte, zeigt schon, mit welchem Elan die Band hier zu Werke geht. Auch auf Details wird hier viel Wert gelegt, die restlichen Songs haben immer wieder schöne Details im Sound, welche erst bei genauerem Hinhören auffallen. Der im Midtempo gehaltene Titelsong „C'Mon Take Me On" steht direkt am Anfang und hat einen gewissen Ohrwumcharakter. „One More Time" beginnt anschließend nicht nur sehr ungewöhnlich mit gesprochenem Intro, sondern entpuppt sich auch im weiteren Verlauf als einer der abwechslungsreichsten Songs des Albums. Hier geben sich cleane und verzerrte Gitarren die Klinke in die Hand, und gegen Ende wird noch einmal ordentlich die Geschwindigkeit erhöht. Das folgende „Above The Law" geht mir schon seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf und ist ein absoluter Partysong. „Stranger Of Mine" stellt im Anschluss die erste der beiden gelungenen Balladen von „C 'Mon Take On Me" dar. „Won´t Take The Blame" wurde in Part 1 und Part 2 aufgespaltet, im ersten Teil klingt alles ausproduziert und so wie es sein sollte, im zweiten klingt alles, als wäre es im Proberaum entstanden. So viel zum Thema Experimentierfreudigkeit, sehr gelungen. Auch „Because Of You", „Too Much Business" und „Long Time No See" sind sehr gute Songs geworden, die gut ins Ohr gehen. Mit der zweiten Ballade „Long Time No See" wird das Album nach gut 45 Minuten beendet.

Als großer Fan von „Split Your Lip" waren meine Erwartungen an das „C 'Mon Take Me On" natürlich riesig. Mittlerweile wurden diese auch erfüllt, ich brauchte allerdings ein paar Durchläufe. Direkt auf Anhieb zündet das neue Material nicht, was wohl daran liegen mag, dass dieses Mal sehr viele Details erst bei genauem Hinhören auffallen. HARDCORE SUPERSTAR-Fans werden nicht enttäuscht werden und können hier bedenkenlos zugreifen. (Pascal)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:02 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 01.03.2013

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