AUTOPSY sind nicht totzukriegen, sie klingen nur tot. Aber sie sterben auch niemals einen natürlichen sanften Tod, sondern winden sich in unendlichen Qualen und unvorstellbaren Schmerzen, bevor sie die Schwelle zur Unterwelt übertreten und dort vom Leibhaftigen selbst in eine neue Welt der ewigen Folter und dauerhafter Pein eingeführt werden. Den Soundtrack dazu erhält man auf dem letzten Werk „The Headless Ritual", das vor Höllenqualen und Horrorszenarien nur so überquillt. Chris Reifert ist trotz des eher zweifelhaft angesehenen Vorgängers „Macabre Eternal" wieder eine Schlachtplatte vom Feinsten geworden, die in vielerlei Hinsicht das Comeback-Album übertreffen kann.

Die erste Erleichterung ist die Länge der Songs. Was bei „Macabre Eternal" schon als ausufernd zu bezeichnen war, wird hier kurz und knapp gehalten. Selten hat ein Song mehr als viereinhalb Minuten, und wenn es mal etwas länger dauert, ist es dennoch angenehm und kurzweilig.

Und was wäre, wenn AUTOPSY auf einmal modern klingen würden? Eben, eine klassische Death Metal Band muss roh und schlicht klingen, wie rohes Fleisch ins Feuer geworfen wird. Und genauso schallt es auch 44 Minuten aus den Boxen. Ein Mix aus leicht geronnenem Blut und verkrustetem Eiter drückt sich da durch die Membran, mal schnell, mal langsam, aber immer mit ausreichend Trademarks der Amis. Bei den 10 Songs wurde viel Wert auf Abwechslung gelegt, was den Hörgenuss deutlich steigert. Reifert röchelt, gurgelt und würgt sich durch die Songs, so wie es sich für AUTOPSY gehört. Ein feinsämig-breiiger und zugleich brachialer Gitarrensound vereint sich mit einem brezelnden Bass-Sound zu den hämmernden und perkussiven Vorgaben des Schlagzeugs.
Ist die Platte dann zu Ende und der Höllentrip kommt zum Schluss, dreht man sich gerne mal um, ob nicht doch der Antichrist hinter einem auferstanden ist. Alles richtig gemacht, Jungs. (Jochen)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:19 min
Label: Peaceville
Veröffentlichungstermin: 28.06.2013