Megadeth - Countdown To Extinction: Live

MegadethDrei Jahre nach der Veröffentlichung von „Rust In Peace: Live" legen MEGADETH erneut ein Livedokument vor, bei dem ein gesamtes Album live präsentiert wird. Dieses Mal traf es „Countdown To Extinction", welches seit 2012 ganze 20 Jahre auf dem Buckel hat. Aufgenommen wurde der Mitschnitt im Dezember 2012 im Fox Theatre in Los Angeles, und was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr jetzt.

„Countdown To Extinction: Live" erscheint in verschiedenen Formaten, uns lag die CD- +DVD-Version vor. Kommen wir zuerst zur CD, die Soundqualität hiervon ist zum Teil recht gewöhnungsbedürftig. Irgendwie ist da beim Mix etwas schief gelaufen. An die Qualität der CD von „Rust In Peace Live" kann diese hier leider nicht heranreichen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die CD zuerst im Auto gehört habe, wo der Klang wirklich schlecht war. An meiner Stereoanlage klang das Ganze wiederum etwas besser, jedoch habe ich diesen Effekt äußerst selten. Irgendwie klingt der Sound wenig druckvoll und zum Teil sehr leise. Positiv punktet die CD dadurch, dass wirklich alle Songs der Show enthalten sind und nichts gekürzt wurde. Was bei solchen Paketen ja nicht immer der Fall ist.

Die Qualität der DVD ist fast makellos, das Bild ist für DVD-Verhältnisse sehr scharf, und auch der Sound ist klasse. MEGADETH spielen nicht einfach nur die gesamte „Countdown To Extinction", sondern haben das Album in die Show eingebaut. So wurde, wie in den letzten Jahren auf Tour, mit „Trust" begonnen. Beim anschließenden „Hangar 18" kocht die Stimmung förmlich über, bevor das Publikum mit „Public Enemy" einen starken Dämpfer bekommt. Offensichtlich kam die Single vom Album "Th1rt3en" nicht nur bei mir nicht ganz so gut an. Zur Einleitung des Countdown-Sets gibt es eine kurze Ansprache von Dave Mustaine, anschließend legt die Band mit „Skin O' My Teeth" los. Einige der Songs wurden schon des Öfteren live präsentiert, weniger oft wohl „Psychotron" und „Captive Honour". Gerade „Psychotron" entwickelt live eine ganz eigene Dynamik und macht mächtig Spaß. Auch „Captive Honour" kommt gut an, ebenso wie das altbekannte „Ashes In Your Mouth", bei dem Chris und Dave auch einen kurzen Dual-Lead Part haben. Im Zugabenteil werden MEGADETH bei „She-Wolf" von der Vorband KYNG gesanglich unterstützt, bevor bei „Peace Sells" Vic Rattlehead seinen kleinen Auftritt hat. Mit „Holy Wars" wird das Konzert traditionell beendet, und die Band verabschiedet sich vom Publikum, merkwürdigerweise bleibt Dave Mustaine noch am längsten auf der Bühne und verabschiedet sich von den Fans. Generell ist das Verhalten von Herrn Mustaine recht skurril, ich kannte bisher kein Konzert, bei dem er mit dem Publikum richtig redete und es sogar zum Mitsingen anstiftete. Er spielt sogar einmal die typischen Frontmannspiele mit dem Publikum, „Only the people in the back", „And now only the people in the front.".Wiederum schön zu sehen, dass Dave offensichtlich auch anders kann, in den letzten Jahren gab es überwiegend nur negative Meldungen.

Ansonsten haben MEGADETH aktuell eine wirklich starke Besetzung, Schlagzeuger Shawn Drover spielt die Songs von Nick Menza problemlos. Chris Broderick hatte bei „Rust In Peace: Live" bereits sein Können unter Beweis gestellt, auch die Friedman-Solos von „Countdown To Extinction" bekommt er ohne Probleme hin. Basser David Ellefson erscheint wie der Fels in der Brandung, schließlich war er schon vor 20 Jahren ein Teil der Originalbesetzung bei den Aufnahmen zu „Countdown To Extinction". Gut, dass sich beide Daves wieder verstehen. Die Show selbst ist etwas größer aufgezogen als die bei „Rust In Peace Live", so gibt es statt Verstärkerwänden und Aufstellern insgesamt drei große LED-Monitore. Auf diesen werden während der Songs Videos abgespielt. Diese passen zu den jeweiligen Tracks auch immer recht gut, allerdings bin ich kein großer Fan solcher Monitore. Ich stehe eher auf den altmodischen Kram mit den Aufstellern, so geht Shawn Drover zum Beispiel ziemlich unter. Die beiden LED-Monitore zu seiner linken und seiner rechten lassen ihn fast vollständig in den Hintergrund rücken.

Bild und Sound sind wie bereits erwähnt ohne Mängel. Der Schnitt der Show ist ebenfalls nicht zu hektisch geraten, wie es sonst leider oft der Fall ist. Einziges Manko ist das fehlende Bonusmaterial, hier hätte ich gerne noch eine kleine Tourdoku oder irgendwelche Backstageaufnahmen gesehen. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau bzw. ist man dies von anderen Bands mittlerweile einfach so gewöhnt. Bei MEGADETH gibt es dann eben nur eine kleine Dia-Show im Abspann, an und für sich aber auch ok. Wäre die Qualität der CD noch etwas besser, gäbe es auch sicher eine höhere Wertung, so bleibt es bei 8 von 10. (Pascal)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 17 (CD + DVD)
Spielzeit: 80:09 min (CD) / 92:00 min (DVD) 
Label: Universal Music
Veröffentlichungstermin: 20.09.2013

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