Nervosa - Victim Of Yourself

nervosa victimofyourselfNERVOSA haben in der Thrash Metal Szene einen Exotenstatus. Dies liegt jedoch nicht daran, dass die Band aus Brasilien stammt, sondern eher daran, dass das Trio mit Prika Amaral (Gitarre, Hintergrundgesang), Fernanda Lira (Gesang, Bass) und Pitchu Ferraz (Schlagzeug) über eine rein weibliche Besetzung verfügt. Nachdem bereits 2012 mit "Time Of Death" die erste EP, noch mit Fernanda Terra am Schlagzeug, erschien, folgt nun heuer mit "Victim Of Yourself" das Debütalbum der Band.

Was bitte kann man nun von dem von Heros Trench und Marcelo Pompeu von KORZUS produzierten Album erwarten? Nun, man sagt, dass man ein Buch nicht nach dem Umschlag beurteilen soll, aber sieht man sich Fotos von NERVOSA an, so könnte man glatt denken man hätte es hier mit einer Band zu tun, die von den Töchtern der Herren von DESTRUCTION oder SODOM gegründet wurde. Genauso klingt "Victim Of Yourself" dann auch. Hier darf man keinen technisch versierten Neo-Thrash erwarten.
NERVOSA liefern einem genau das, was das an Ed Repka erinnernde und auch perfekt als Cover eines John Sinclair Groschenromans geeignete, Artwork verspricht. Nämlich Old School Thrash Metal. Das Ganze machen sie mal besser, wie zum Beispiel bei "Envious" und "Into Moshpit", mal schlechter, wie zum Beispiel beim schier nicht enden wollenden "Nasty Injury".

Ich möchte aber nun zu den Hauptgründen dafür kommen, dass ich dieser Scheibe beim besten Willen keine höhere Punktzahl geben kann. Da hätten wir zum einen den wirklich vollkommen nervigen Gesang von Lira, der völlig invariabel daherkommt und dem es deutlich an Aggression und Druck fehlt, zum zweiten die wirklich grottenschlechte Produktion.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das von der Band so gewünscht war, um möglichst authentisch zu klingen, aber "Victim Of Yourself" klingt nicht wie das Debüt einer Band aus dem Jahr 2014 sondern wie das Demo einer Thrash Metal Kombo aus den 80ern. Nur leider nicht wie ein gutes Demo.
Was aber absolut unglaublich ist, ist die Tatsache, dass die Herren Trench und Pompeu der Scheibe einen Schlagzeugsound verpasst haben, der noch schlechter ist als der von Lars Ulrich auf "St. Anger". Und das will echt was heißen!

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich bei NERVOSA das Gefühl nicht loswerde, dass die Band ihren Plattenvertrag um einiges zu früh erhalten hat. NERVOSA bedeutet Zorn und den will ich dann auch sowohl beim Gesang als auch beim Sound hören. Dank der beiden guten Songs "Envious" und "Into Moshpit" reicht es gerade noch für 4 Punkte. (Matthias)

Bewertung: 4 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:16 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 28.02.2014

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