Amendfoil-Skyline EscapeIm Sommer 2011 kam ich mit dem Review zur ersten offiziellen EP "Eon" zu meiner ersten vielversprechenden Berührung mit der finnischen Band AMENDFOIL (hier). Und seitdem fanden diese drei, sowie ältere Tracks der Band, die ich mir für umme von deren Homepage laden konnte, immer wieder den Weg in meinen Player und das Warten auf die erste Langrille wurde schier zur Qual.
Als dann aber Ende letzten Jahres endlich, endlich das Werk vollbracht war, machte sich allerdings schnell eher die Enttäuschung breit - warum? Dies werde ich einen Klick weiter erläutern.

Denn diese Scheibe produziert bei mir in großen Teilen einfach nur "Stress". Gab man sich auf o.g. EP noch größtenteils im groovigen Mid-Tempo, schießen die beiden ersten Tracks "Blackleg" und "Scarlet Bane" mit ihrer hektischen Vorgehensweise gleich doppelt übers Ziel hinaus - im fast undurchsichtigen Soundwust versucht sich Sänger Lassi zu behaupten, kommt aber gegen die Saiten-und Rhythmusfraktion kaum an - die überproduzierte Double Bass tut ihr Übriges hinzu.
Verwundert, und wie bereits erwähnt, gestresst gab ich dem Rest von "Skyline Escape" natürlich trotzdem noch ne Chance. Und siehe da: Das folgende "Origin" macht da schon einiges mehr her: Geradeaus nach vorne stampfend, ein wenig Stoner-Vibe und endlich eine Gesangslinie, die sich harmonisch mit der Instrumentierung verbindet zeigen AMENDFOIL so, wie ich sie erwartet habe. Auch "Amoebas" mit feiner Gitarrenlinie im Refrain weiß zu überzeugen. Geht doch!

Aber dann gehts in der Folge leider wieder zerfahren weiter: "Knives" z.B. schraubt das Tempo nach oben und bringt meine Stress-Hormone erneut zum Brodeln. Und auch die restlichen Tracks wissen mich keineswegs in der Gänze zu überzeugen; da blitzt höchstens mal ein cooles Riff, ein kurzzeitiger Groove-Part oder noch ne nette Gesangslinie durch. Aber durchgängig "gute" Songs sind leider Fehlanzeige. Auch der Versuch mit "Welcome To Stay" ein wenig Tempo herauszunehmen schlägt meines Erachtens fehl.

So lassen mich AMENDFOIL letzten Endes enttäuscht, ja fast schon desillusioniert zurück. Ich habe den Eindruck, dass das Quartett mit aller Gewalt seine technischen Skills (welche zweifellos vorhanden sind, aber hallo!) in wirklich fast jeden Song pressen wollte, sich aber hierbei verzettelte und dabei das Gespür für eingängige Strukturen fast gänzlich auf der Strecke geblieben ist. Trotzdem möchte ich den Stab noch nicht über die Band brechen, denn vor dieser ausgeprägten DIY-Attitüde was Aufnahmen, CD-Design, Videos und gar Instrumente-Bau angeht, ziehe ich den Hut. Und beim nächsten Mal passt auch wieder Mucke - die Hoffnung stirbt zuletzt (Brix)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit:  42:40 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 15.11.2013

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