Great White - Saturday Night Special

GreatWhite SaturdayNightSpecialIhre größten Erfolge feierten GREAT WHITE in den Achtzigern, ähnlich wie all die anderen „L.A.-Bands", oder auch gerne mal als „Hair-Metal" bezeichneten Gruppen. Umso verwunderter war ich, als ich bei der Recherche über den aktuellen Release „Saturday Night Special" feststellen musste, dass die Band nach wie vor aktiv ist. Das letzte Studioalbum "Elation" stammt aus dem Jahre 2012, und rein vom Aussehen her hat die Band mit dem „Hair-Metal" der Achtziger nicht mehr viel am Hut. Mit „Saturday Night Special" wird kein weiteres Studioalbum oder gar eine Best-Of in die Regale gehievt, viel mehr ist es die Fortsetzung einer Zusammenstellung von Coversongs.

Eine Fortsetzung daher, da bereits 2013 mit „Ready For Rock 'N' Roll" ein erstes Coveralbum veröffentlicht wurde. Anders als beim Vorgänger haben auf „Saturday Night Special" aber auch zwei sehr erfolgreiche GREAT WHITE-Songs ihren Weg auf die Platte gefunden. So sind die wirklich großen Hits „Rock Me" und „Save Your Love" enthalten, bei beiden handelt es sich aber um die etwas unfetzigeren Neuaufnahmen. In Hinsicht darauf, dass es sich eigentlich um ein Coveralbum handelt, möchte ich nicht länger auf dieser Tatsache herumreiten, die Originalversionen hätten mir jedenfalls wesentlich besser gepasst.

Mit „Once Bitten Twice Shy" von IAN HUNTER konnte die Band bereits Ende der Achtziger einige Erfolge feiern, somit ist es kaum verwunderlich dass der Titel einen Platz auf „Saturday Night Special" einnimmt. „Keep Your Hands To Yourself" (GEORGIA SATELLITES) wirkt sehr cool und passt überraschenderweise sehr gut in den Stil von GREAT WHITE, gleiches gilt für „Hard To Handle" von den BLACK CROWES. Die GREAT WHITE-Version von SURVIVORs Welterfolg „Eye Of The Tiger" hingegen gefällt nicht wirklich. Hier sollte man aber bedenken, dass es äußerst schwierig ist, einen solchen Welthit gut zu interpretieren. Vielleicht ist dies auch ein wenig der Schwachpunkt der Songs, GREAT WHITE covern die Songs nämlich nicht, sondern spielen sie nur nach. Was wiederum Ansichtssache ist, mach einer erwartet vielleicht auch nur reines „Nachspielen". Der Titelgeber der Compilation „Saturday Night Special" von LYNYRD SKYNYRD schneidet im Vergleich recht gut ab, allerdings finde ich auch hier das Original fetziger und auch dynamischer. Einer meiner absoluten AEROSMITH Favorites „Same Old Song And Dance" wurde ebenfalls gecovert, und auch MÖTLEY CRÜEs legendäres „Kickstart My Heart". Beide Versionen sind recht interessant geworden, wobei sie sich natürlich nicht mit dem Original messen können. Etwas poppiger wird es mit „Any Way You Want It", welches bereits im Original von JOURNEY sehr „kommerziell" und vor allem fröhlich klingt. VAN HALENs „Unchained" konnte sich ebenfalls einen Platz sichern, hier verwundert mich ein wenig der gute Klang der Gitarren, auch Sänger Jack Russell hat offensichtlich seinen Spaß bei den Aufnahmen gehabt. „Diamonds & Rust" wird als Coverversion von JOAN BAEZ angegeben, im Original stammt der Song auch von ihr, allerdings erinnert mich diese Version eher an die JUDAS PRIEST-Version von deren Album „Sin After Sin". Doch von allen Bands, die schwierig zu covern sind, stelle ich es mir am Allerschwierigsten vor, einen Song von LED ZEPPELIN zu spielen. GREAT WHITE bekommen dies mit ihrer etwas härteren Version von „Dazed And Confused" aber ziemlich gut hin. Neben der Ballade „Sarah" von THIN LIZZY ist mit „Blue Christmas" noch ein ELVIS PRESLEY-Song enthalten.

Wer sich generell für Coversongs interessiert und GREAT WHITE-Fan ist, wird mit dieser Compilation seinen Spaß haben. Wer sich den ersten Teil „Ready For Rock ‚N' Roll" zugelegt hat, wird an dieser Veröffentlichung sowieso nicht vorbeikommen. Wer hingegen viel Eigenarbeit von GREAT WHITE erwartet, wird enttäuscht. Wie bereits erwähnt werden die Songs kaum abgewandelt und wirklich nur nachgespielt. Kann man sehen wie man will, ich finde es meist interessanter, wenn die Band selbst noch ein wenig kreativ wird. (Pascal)

Bewertung: 6,5 /10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 64:03min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 13.06.2014

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