sabaton-heroesDie schwedischen Power-Metal-Könige SABATON melden sich mit ihrem siebten Full-Length-Album "Heroes" zurück und haben nach dem kurzen Ausflug in die Geschichte Schwedens auf dem Vorgängeralbum wieder zu ihrer üblichen Kriegsthematik zurück gefunden. Konzeptionell geht es auf "Heroes" um zehn Individuen, die sich in unterschiedlichen Kriegen die Bezeichnung Held verdient haben. Ob es im Zusammenhang mit einer derart schrecklichen Sache wie Krieg überhaupt so etwas wie Helden gibt, sei einmal dahingestellt. Wer sich darüber Gedanken macht, für den sind Bands, die sich mit diesem Thema auf derart pathetische Weise befassen wie die Schweden, sowieso gänzlich ungeeignet. Die Moralkeule überlasse ich anderen, ich bin hier um Euch zu sagen, ob SABATON einen erneuten musikalischen Kracher abgeliefert haben.

Die neue Langrille startet mit dem recht flotten "Night Witches", einem typischen SABATON-Song mit einprägsamer Melodie, der richtig gut Tempo nach vorne macht und ein wenig an "Ghost Division" vom Meilenstein "Art of War" erinnert. In ähnlicher Gangart geht es mit "No Bullets Fly" etwas langsamer, dafür umso wuchtiger und stampfender weiter. Auch "Smoking Snakes" macht da keine Ausnahme, gewohntes Riffing, gewohnter Rhythmus und Vocals mit ziemlich viel Pathos, wie man das von der Band seit Jahren kennt. Alles nicht schlecht, alles durchaus ansprechend, aber alles schon mal da gewesen.

Einen ersten Ausbruch wagen die Schweden erst mit dem vierten Song "Inmate 4859", einer stampfenden Power-Ballade. Danach gibt es mit "To Hell And Back" eine schöne Midtempo-Nummer mit einem ziemlich coolen Western-Riff - durchaus gelungen. Das folgende "The Ballad Of Bull" ist, wie der Titel bereits erahnen lässt, ebenfalls eine Ballade. Wo "Inmate 4859" aber eher nachdenklich stimmt, wird hier die volle Pathos-Keule geschwungen - aber SABATON-Fans, zu denen ich mich auf jeden Fall auch zähle, mögen das ja. Hier ist es vielleicht ein bisschen zu viel des Guten.

Mit "Resist And Bite" wird dann wieder etwas Gas gegeben und mit dem darauf folgenden "Soldier Of 3 Armies" liefern die Jungs wieder eine tolle Mitsing-Nummer, die live bestimmt gut rüber kommt. "Far From The Fame" dümpelt dann nochmal im Midtempo-Bereich recht belanglos vor sich hin, bevor die Platte mit "Hearts Of Iron" ausklingt, das eine sehr gelungene, wuchtige Nummer zum Mitsingen ist.

Insgesamt bin ich etwas enttäuscht vom neuen Werk. Zwei gute Mitsing-Nummern sind ja dabei, aber wo bitte sind die Songs in der Tradition von "Primo Victoria" oder "Panzer Battalion", für die ich die Band so schätze? Eine solche absolute Hitnummer hätte der Platte sicher gut getan, glänzt aber leider mit Abwesenheit. Überhaupt wirkt das ganze Album nicht sehr einfallsreich. Konstanz bei einer Band ist ja ganz schön, aber ein bisschen mehr Mühe hätte man sich ruhig geben können. Als Fan will ich die Platte mögen, kann dies aber nur bedingt, denn sie ist einfach - sorry - langweilig.

So bleibt festzuhalten, dass "Heroes" vom Songwriting her leider kein Stück mit dem wuchtigen Vorgänger "Carolus Rex" und schon gar nicht mit den Hammer-Alben "Primo Victoria" und "Art of War" mithalten kann. Handwerklich und soundtechnisch gibt es keine Überraschungen, SABATON wie man sie bereits kennt und schätzt, und das ist gut so, denn auf diesen Gebieten muss sich die Band nichts vorwerfen lassen. Insgesamt bleibt ein solides, aber erschreckend belangloses Album, das in fast allen Belangen nicht über Mittelmaß hinauskommt und auch noch viel zu kurz ist. Schade, dann müssen wir wohl noch etwas auf eine zweite "Primo Victoria" warten. (Dennis)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 36:57 min.
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 16.05.2014

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015