Entombed BTTFDicke Luft bei den Schweden? Der Appendix „A.D." ist recht neu bei den Todesmetallern, der Hintergrund ist dabei doch recht verschleiert. Fakt ist, dass außer L.G. Petrov kein Original-Mitglied mehr bei den „neuen" ENTOMBED dabei ist, dafür aber die restlichen Bandmates, die schon eine Weile mit ihm musizieren. Aber wo ist Alex Hellid? Ok, der ist bei ENTOMBED, somit das einzig verbliebene Originalmitglied der Originalband. Ganz schön verwirrend, zumal es doch hieß, dass Uffe Cederlund nochmal dazugestoßen sei, um mit Alex und L.G. zusammen die Orchesterversion von „Clandestine" zu präsentieren, doch es scheint alles anders gekommen zu sein. Nun denn, ENTOMBED A.D. bringen dann nun endlich mal das seit 2013 in den Startlöchern stehende Album raus, halt ohne Alex.

Ist nur der Name neu, oder gibt es auch andere Änderungen? Immerhin haben ENTOMBED schon einiges an Veränderungen mit sich gebracht, aber letzten Endes hat man ja doch gewusst, was einen erwartet. Daran gibt es auch keinen Zweifel, wenn man die ersten Takte von „Back To The Front" hört. Ein Intro, das zum rockigen Death Metal der Schweden passt, als würde man den Soundtrack für einen Gruselstreifen von Vincent Price und Co. kompnieren. Diese „Horrorelemente", wie ich sie mal nennen möchte, ziehen sich durch das gesamte Album und knüpfen damit nahtlos an das letzte Studioalbum „Serpent Saints" des Jahres 2007 an.

Auch qualitativ kann das Niveau locker gehalten werden, der knarzige Schwedenklampfensound mit prägnantem Bass, progressivem Drumming und einem kehliger röhrenden und düstereren Petrov machen ganz klar, dass sich außer dem Namen nichts bedeutend geändert hat. Nur schade, dass nun, nachdem man lange eine Besetzung der 2. Gitarre suchte und schließlich gefunden hatte, nun wieder nur eine Klampfe am Start ist. Aber auch das sollte sich in Kürze machen lassen. Die Zweigitarrenarbeit auf „Back To The Front" ist auf jeden Fall lohnenswert zu hören, und auch wenn man manchmal den Teufel aus den Boxen hört, so ist auch ENTOMBED A.D. immer noch mit jeder Menge Spaß in den Backen unterwegs. Das ist meiner Meinung nach auch die Essenz des Rezepts, auch nach 27 Jahren noch eine Legende am Leben zu erhalten.

Songs wie „Eternal Woe" oder der Opener „Kill To Live"strotzen wieder vor Melodieläufen zwischen coolen, hart rockenden Riffs, die Streicherovertüre von „Pandemic Rage" untermalen einmal mehr den Gruselfaktor der Songs. Diese Platte wird einfach aufgrund ihrer Abwechslung und dichtgepackten Musikalität nicht langweilig.

Wie die Zukunft aussieht, kann man nur erahnen, spekuliert wird ja schon genug. Aber ein würdiger Erbe des Death Metal-Vermächtnisse ist ENTOMBED A.D. allemal, egal, was sich da hinter den Kulissen abgespielt hat oder noch abspielen wird. Die juristischen Dinge interessieren die Fans eh weitaus weniger als die Musik, die mal wieder den Nagel in den Kopf trifft. Die Platoons des schwedischen Todesmetalls sind wieder da, mit kämpferischem Titel und einer klaren Ansage gegen die Sterblichkeit! (Jochen)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 51:13 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 01.08.2014

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