faun lunaSeit FAUN bei Universal sind, geht alles irgendwie schneller. Das letzte Album „Von den Elben“ habe ich noch gar nicht so richtig verdaut, da kommt schon der Nachfolger „Luna“ um die Ecke. Und dazwischen gab es ja auch noch die ein oder andere Tour. Mit „Von den Elben“ hat sich die Band ja nicht nur Freunde gemacht. Viele alte Fans sahen die Scheibe gar als Verrat oder Ausverkauf an. Die Gruppe hat sich davon distanziert, aber ein klein wenig scheint sich das auf „Luna“ doch geändert zu haben.

Zumindest scheinen die Bandmitglieder einen größeren Anteil am Songwriting gehabt zu haben. Am Anfang hatte ich auch mit „Luna“ leichte Schwierigkeiten. Doch das liegt nur daran, daß dieses Album einfach relativ komplex ist und etwas Zeit braucht. Aber dann.

„Luna“ ist mehr oder weniger ein Konzeptalbum, das sich um den Mond als mythisches/mystisches Wesen dreht. Sei es jetzt in Form von Mondgöttinnen oder anderen Personifizierungen. Das Album ist sehr ruhig geworden, fast schon akustisch und ein wenig vermisst man eine Platte wie „Licht“. Doch gerade dieses Album hat eine Verbindung zu „Luna“, denn hier hat man „Wind & Geige“ in einer neuen Version eingespielt. Dabei will ich gar nicht beurteilen, welche Version nun „besser“ ist. Schöner Song bleibt schöner Song.

Daneben gibt es sehr viele ruhige, getragene, oft ganz zauberhaft gesungene Songs wie „Menuett“, „Hymne der Nacht“ oder „Hekate“. Oder das sanfte „Frau Erde“ oder das zum Träumen schöne „Abschied“. Etwas mehr Fahrt nehmen das herrlich mittelalterlich gewandete „Blaue Stunde“ oder auch das mitreißende „Walpurgisnacht“ auf. Richtig „harte“ Songs muß man aber mit der Lupe suchen. Am ehesten fällt darunter noch „Buntes Volk“, bei dem unüberhörbar Michael Rhein aka Das letzte Einhorn von IN EXTREMO zu Gast ist. Ganz geschickt hat man dabei auch IN EXTREMO-Albumtitel in den Text eingewoben. Wunderschön ist auch „Die wilde Jagd“, von Oliver Sa Tyr und Katja Moslehner im Duett gesungen.

Sehr gut gefällt mir, dass wieder viele alte Melodien und Texte, teilweise auf Latein, aufgegriffen wurden. Das Album mag insgesamt zwar eher etwas ruhig ausgefallen sein, nach einigen Anlaufschwierigkeiten muß ich jedoch sagen, daß ich dieses Album liebe. Intelligente Texte, wunderschöne Melodien, hervorragende Musiker, herrliche Songs – mir fällt einfach nichts ein, was ich daran kritisieren könnte. Einzig „Hörst du die Trommeln“ finde ich ein wenig uninteressant.

Wem „Buch der Balladen“ gefiel, der wird sicher auch Gefallen an „Luna“ finden. Es ist nicht ganz vergleichbar, das „Buch der Balladen“ ist ja doch rein akustisch, „Luna“ hat da etwas mehr Feuer im Hintern. Und trotzdem ist das Album schön ruhig, etwas mysthisch, sehr melodiös und ich freue mich jetzt schon auf die kommende Tour, um diese entzückenden, märchenhaften Songs auch live zu hören. (Anne)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 57:55 min
Label: Universal Music
Veröffentlichungstermin: 05.09.2014

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