Der Name BOSNIA EXPRESS wird den meisten wohl nur wenig sagen. Sucht man im Netz nach ein paar Informationen über die Band, findet man aber schnell heraus, dass es sich um eine internationale Blues-Rock-Band handelt. Und für jeden, der ein wenig weltoffen ist und gerne über den Tellerrand blickt, werden BOSNIA EXPRESS womöglich eine kleine Offenbarung sein. Nur selten hört man eine so interessante internationale Mischung.

Der serbische Gesang dürfte für viele Zuhörer zu Beginn etwas befremdlich sein, doch dieses Gefühl verschwindet nach ein paar Durchläufen und man findet in jedem Song eine gewisse Magie. Die Konstellation mit zwei Sängern ist dabei genauso interessant wie das Gitarrenspiel des schwedischen Gitarristen Jim Adler, welches gerade Gitarristen besonders gut gefallen dürfte. Schon nach dem ersten Durchlauf fällt auf, dass die Platte sehr abwechslungsreich geworden ist. Kaum ein Song ähnelt dem anderen und jeder Track bietet neue Überraschungen. So gibt es zum Beispiel bei „White Gipsy" eine Art Rap-Gesang, der ganz leicht an diverse Bands erinnert, die in der Vergangenheit großen Erfolg mit diesem Stil hatten.

Der Opener beginnt mit einer Orgel, gefolgt von einem mitreißenden Gitarrenriff und interessantem Gesang. Eine gelungene Nummer, die gleich zeigt was die nächsten 49 Minuten für den Zuhörer bereit halten. Das darauf folgende „Neighbour" kommt ein wenig ruhiger daher und bietet gesanglich einen ganz anderen Stil. Gitarristen werden ihren Spaß an „Trouble-Belaj" haben, auf dem Jim Adler beweist, dass das Album den Namen von JIMI HENDRIX verdient hat. Auf „Banana Split", zu dem die Band bereits ein Musikvideo veröffentlicht hat, kommt die Mundharmonika zum Einsatz und dezente Gitarrenmelodien verfeinern den Song und machen ihn zu genau der Musik, die man abends bei einem kühlen Bier am Strand hören möchte. Bei „Pegla" gibt es ein hypnotisierendes Gitarrenriff auf die Ohren, und auch die Mundharmonika kommt wieder zum Einsatz, eine coole Nummer mit genialem Refrain. Auch „Standing In The Corner" hat eine regelrecht hypnotisierende Wirkung und entwickelt sich zu einem richtigen Gute-Laune-Song. Den Abschluss bestreitet das Album mit dem „Lela Blues", der aufgrund der eingesetzten Instrumente sehr stark nach serbischer Volksmusik klingt.

Es ist absolut bemerkenswert wie eine internationale Band dermaßen gut miteinander harmoniert. „Himzo & Hendrix" wirkt extrem ehrlich, und das, obwohl man von den Texten nicht sehr viel versteht. Doch eben das zeichnet doch gute Musik aus, oder? Schließlich ist und bleibt Musik für immer ein Medium, das weltweit funktioniert und unabhängig der Sprache verstanden wird. Am Sound der Platte lässt sich nichts bemängeln und erinnert sehr an Alben aus den Sechzigern und Siebzigern.

„Himzo & Hendrix" ist ein gutes Album geworden, das jedem weltoffenen Musikfan viel Freude bereiten wird. An den serbischen Gesang wird man sich anfangs gewöhnen müssen, anschließend entpuppt sich das Album aber als interessante Rockplatte mit internationalem Flair und dem gewissen Etwas. (Pascal)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 49:24 min
Label: Balkan Blues Company/Perro Negro Records
Veröffentlichungstermin: 26.06.2014