Nach dem wirklich überwältigenden Erfolg der Comeback-Scheibe „Surgical Steel" war es ja fast zu erwarten, dass da noch was nachgeschoben wird. Und das hat bei CARCASS mittlerweile auch schon so etwas wie Tradition, denn auf das Album kommen immer nur die Nummern, die auch zueinander stimmig sind. Da die Engländer allerdings auch etwas andere Sektoren betreten, schieben sie die etwas ruhigeren und entschärften Nummern als EP hintenan, genauso wie beim letzten Alben „Swansong" vor dem Split, mit „Sominus Pecunia Cibus". Man erkennt zwar direkt den typischen CARCASS-Stil, aber die Songs sind grooviger, gediegener, und manchmal wird auch etwas mit dem musikalischen Stil experimentiert.

Auch auf „Surgical Remission-Surplus Steel" findet man solche „Ausreißer" sowie eine Reprise des Einsteigers „1985" vom Album, der aber gelinde gesagt redundant erscheint.
Als echter Fan der Band legt man sich sowas natürlich auch zu, alleine die Aufmachung ergänzt sich mit dem Artwork des Albums und ist daher ein optischer Pluspunkt.

Die Songs sind allesamt recht ruhig gehalten, kein Gehacke, nur eine kurze schnelle Passage in „Intensive Battery Brooding", ansonsten überwiegend melodiös und im Midtempo-Bereich gehalten. Jeff Walker nimmt auch nur eine kurze Chance wahr, von seinem markanten Krächz- und Würgegesang abzukommen und „normalen" Gesang anzuwenden.
Hier werden viele Erinnerungen an „Swansong" wach, eine Stilrichtung, die CARCASS bestimmt ebenso gut steht wie das anspruchsvolle Gehacke. Aber als Fan des klinischen Gemetzels legt man anschließend doch gerne wieder das Album auf, denn das ist es, was man eigentlich mit CARCASS verbindet.
Dennoch ein netter Bonus und für Fans der Band eine gelungene Ergänzung zu ihrer Wiederkehr. (Jochen)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 17:41 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 14.11.2014