apocalyptica shadowmakerDiese Entwicklung war irgendwie absehbar. Gaben sich bereits auf den beiden Vorgängeralben „Worlds Collide" (2007) und „7th Symphony" (2010) die Gastsänger die Klinke in die Hand, so machen APOCALYPTICA auf ihrem achten Studioalbum endgültig Ernst und präsentieren sich erstmals mit festem Sänger. Hierbei fiel die Wahl der Finnen auf den Amerikaner Franky Perez, der in den meisten Medien nur als Ex-Gitarrist von SCARS ON BROADWAY genannt wird, dabei wird gerne unter den Teppich gekehrt, dass der Sänger bereits 2003 ein Singer-/Songwriter-Album namens „Poor Man's Son" veröffentlicht hat.

Man kann sich nun natürlich fragen warum APOCALYPTICA, die sich seit 1996 ihre eigene musikalische Nische geschaffen und mit ihren Cellos gar ein eigenes Sub Genre begründet haben, nun wie eine „richtige" Band auftreten, aber die Herren werden schon ihre Gründe, seien es nun kommerzielle oder künstlerische, haben.

Trotzdem begeben sich APOCALYPTICA mit „Shadowmaker" auf eine riskante Gratwanderung. Wem die Musik der Gruppe bisher immer zu verkopft war, der wird nun einfacher einen Zugang dazu finden. Langjährige Fans werden sich hingegen eher mit Grausen von der Band abwenden.

Waren die bisherigen Gastsänger stets das Sahnehäubchen auf den Kompositionen der Cello-Metaller, so geht mit der Hinzunahme eines festen Sängers vieles von dem was die Finnen bisher besonders machte verloren.

Dabei macht Franky Perez hier wahrlich keinen schlechten Job. Das Problem ist eher, dass er nach allem klingt, nur nicht nach Metal. Stattdessen verfügt er über eine eher poppige Stimme wodurch die Stücke mit seinem Gesang eher nach Alternative Rock als nach Metal klingen. Dies hört man auch beim bereits vorab veröffentlichten „Cold Blood", das deutlich auf Radiotauglichkeit getrimmt wurde und meines Erachtens sehr stark nach LINKIN PARK klingt. Nun für das Songwriting kann Perez nichts. Diesen Schuh müssen sich eher Eicca Toppinen und Paavo Lötjönen anziehen.
Den 12 auf „Shadowmaker" enthaltenen Stücken merkt man zudem eine gewisse Ideenlosigkeit an. Überraschendes sucht man hier meist vergebens. Stattdessen dümpeln APOCALYPTICA in sowohl seichten als auch belanglosen Alternative Rock Gewässern rum. Als wäre das noch nicht genug, begehen sie zusätzlich noch die ultimative Todsünde, die darin besteht, dass die Cellos außer in den 4 Instrumentalsongs kaum zu hören sind.

Letztendlich sind es auch genau diese Nummern, die die altgedienten Fans wenigstens ein wenig mit dem neuen Sound der Band versöhnen werden.

Fazit: APOCALYPTICA machen auf ihrem achten Album vieles anders als auf den sieben Vorgängern. Herausgekommen ist dabei ein Werk, das zwar nicht wirklich schlecht ist, das jedoch zu keiner Zeit das Niveau der Klassiker der Band erreicht. Weiterhin sticht hier keine der Nummern besonders hervor. Für Musiker, die über ein solches Können verfügen, ist das auf „Shadowmaker" Gebotene deutlich zu wenig. (Matthias)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 64:53 min
Label: Harmageddon Records
Veröffentlichungstermin: 17.04.2015

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