TheVintageCaravan ArrivalBereits das Debütalbum „Voyage" der Isländer konnte bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Durch den sonderbaren Stil hat „Voyage" einen gewissen Langzeitcharakter, der mich auch heute noch dazu veranlasst die Platte zu hören. Nun erscheint mit „Arrival" die zweite Scheibe des Trios, auf dem es zwar nichts wirklich Neues, aber auch nichts wirklich Schlechtes gibt.

Immer wieder lese ich bei Besprechungen von Platten, dass die Band nichts Neues bietet und sich nur wiederholt. Jeder kennt solche Anmerkungen, aber aus welchem Grund sollte etwas Gutes so verändert und erneuert werden, dass daraus eventuell etwas Schlechtes oder Anderes wird? Nicht jeder wird mir in dieser Hinsicht zustimmen und auch ich bin eigentlich ein großer Freund von musikalischen Experimenten und Neuerungen - Wie sonst könnte ich JUDAS PRIEST immer wieder für „Turbo" in Schutz nehmen? Doch auch wenn ich diese Neuerungen nicht geboten bekomme, kann man mich zufrieden stellen. Allerdings nur dann, wenn das Songmaterial weiterhin die Qualität halten kann. Und genau das trifft auf „Arrival" zu, zwar bieten THE VINTAGE CARAVAN keine revolutionären Neuerungen auf der Platte, aber das Album kann als klare Fortsetzung von „Voyage" gesehen werden, was in meinen Augen ein ziemlich dicker Pluspunkt ist.

Die Band bleibt ihrem Stil treu, bereits der Opener „Last Day Of Light" kommt sehr psychedelisch und außergewöhnlich daher, allerdings ist es auch eine sehr ruhige und langsame Nummer. Generell steht die neue Platte eher für die ruhigere Seite der Band. Wohingegen „Monolith" ein fetziger Rocker ist, dessen Rhythmus mich seit dem ersten Hören verfolgt. So lässt sich sogar der Streik der GDL am Bahnhof vergessen, wenn dieser Track im geistigen Ohr immer wieder zu hören ist. Das vorab veröffentlichte „Babylon" überzeugt ebenfalls und ist einer der schnellsten Tracks des Albums, lediglich „Carousel" oder „Winter Queen" können da noch mithalten. In meinen Augen machen THE VINTAGE CARAVAN auf dem neuen Album alles richtig, neben den erwähnten schnellen Nummern werden viele ruhige Momente geboten wie z.B. beim Song „Say Hello", der allerdings eher ein Intro zum finalen „Five Months" darstellen dürfte. Dabei spielen THE VINTAGE CARAVAN bei sehr vielen Tracks mit untypischen und außergewöhnlichen Rhythmen, die teilweise schon in den Bereich Progressive einzuordnen sind. Wirkliche Totalausfälle finden sich auf dem Album keine, betrachtet man das große Ganze, fehlen aber die richtigen Gassenhauer, lediglich „Monolith" und „Babylon" bleiben auf Anhieb im Kopf, was allerdings auch an den teils komplexen Songstrukturen liegen könnte.
Der Sound der Platte ist insgesamt gut, für meinen Geschmack wurde auf die Stimme von Sänger Óskar etwas viel Hall gelegt. Scheinbar hat sich dieser Effekt in den letzten Jahren durchgesetzt. Für mich klingt der Gesang dadurch aber oftmals etwas dünner, was wohl nicht unbedingt im Sinne des Erfinders war.

„Arrival" ist eine konsequente und gelungene Fortsetzung von „Voyage". Ganz den Level von „Voyage" erreicht die Platte zwar nicht, dennoch ist es ein gutes Album, dass den Fans sicherlich gefallen wird und der Band hoffentlich weiteren Auftrieb in der Szene beschert. (Pascal)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 59:44 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 14.05.2015

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