Isländischer Metal ist mittlerweile ein unverzichtbare Instanz geworden, wenn es um authentischen Metal für finstere Stunden geht, was Bands wie SÓLSTAFIR mit jedem Album aufs Neue eindrucksvoll unter Beweis stellen. Allerdings gibt es auch erheblich düstere Alternativen, die trotz ihrer musikalischen Großartigkeit noch weitläufig unbekannt sind. Eine dieser Alternativen ist mit KONTINUUM eine Band die sich seit 2010 dem Post Black Metal widmet. Ihr nun zweites Full-Length-Album „Kyrr“ zeigt eindrucksvoll, wie man auch ohne typisch schwarzmetallische Elemente ein pechschwarzes, von Melancholie und Desolation gesättigtes Album produzieren kann, das man gehört haben sollte.

Bereits im Opener reißen KONTINUUM den Hörer in ihren Bann. Mit sanftem Gesang und linearen Gitarrenläufen wird unmittelbar eine zum schneiden dichte Tristesse aufgebaut, die sich auch in den folgenden Tracks nicht mindert. Die Musik besticht durch einen ungewohnten Tiefgang, der sich der besungenen Stimmung durchweg hervorragen anpasst. Die melodische Ausgestaltung geschieht trotz ihrer Eingängigkeit auf einem sehr progressiven Niveau was den qualitativ hochwertigen Aspekt dieser Band unterstreicht.
Die Tracks auf „Kyrr“ haben sowohl isländische als auch englische Texte, die mal ruhiger und mal heftiger inszeniert wurden und dabei sowohl zum Träumen, als auch zum Wegdriften und Trübsalblasen animieren. Dabei ist die sehr gelungene Atmosphäre der gemeinsame Nenner aller Tracks, wodurch das Album insgesamt eine durchweg runde Sache ist.

Mit „Kyrr“ zeigen KONTINUUM in aller Deutlichkeit, das der Melancholische, pechschwarze Post Metal immer noch leibt und lebt. Insbesondere Fans von KATATONIA, FUNERAL oder auch PARADISE LOST und eben SÓLSTAFIR werden hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Aber auch sonst lohnt sich ein Probehören, denn diese Band sollte man tatsächlich kennen. (Jannick)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 43:05
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 20.04.2015