Unearth - III: In The Eyes Of Fire
Dass es auch verschiedene Stile innerhalb dieses Genres gibt, kann man immer wieder an den paar Giganten ablesen, von denen mehr oder weniger der Großteil der Nachzügler abkupfern. UNEARTH zahlen sich durch ihre brachiale Thrash-Kante (Giles fönt mal locker und leicht den Scheitel zum Fokuhila zu Recht) und ihre Progressivität besonders aus. Oft sind die Songs mit Riffs voll gepackt, die Struktur komplex und die Takte diffus. Dass die Jungs um Schreihals Trevor Phipps technisch unglaublich fit sind, sollte kein Geheimnis mehr darstellen. Glücklicherweise übertreiben sie es mit ihren Läufen nicht, sondern setzen sie zwar progressiv, aber durchaus passend in die Songs ein. Besagter Phipps ist zwar immer noch als Hardcore Shouter zu identifizieren, seine Stimme klingt in ihrer Aggressivität aber deutlich angenehmer und metallischer als die seiner Kollegen.
So, genug geschwafelt, die Songs: Prinzipiell gibt es hier aber gar nicht so viel zu sagen, leider. Oder zum Glück, denn es sticht zwar kein Song (außer vielleicht der Knaller Giles) gegenüber den anderen besonders hervor, dafür gibt es aber auch keinen Ausfall auf III. Jeder einzelne Song ist getränkt mit brutaler Härte, Geschwindigkeit, perfekter Instrumentierung, Melodien und den Metalcore-typischen Elementen. Die Breakdowns sind nicht so plakativ gestaltet wie bei Kollegen von MAROON und ähnlichen.
Positiv zu erwähnen ist noch die glasklare und doch knüppelharte Produktion, die von niemand anderem als Terry Date vollbracht wurde, der schon für JUDAS PRIEST und PANTERA die Regler drehte.
Nachdem Giles schon zur Genüge gelobt wurde, könnte man mit viel Gewalt noch March of the mutes hervorheben, dass mit seinem eingängigen Refrain durchaus in den Dissen der Welt ankommen könnte. Sanctity of brothers beinhaltet wiederum eine ganze Menge europäische Metal Einflüsse, u.a. Double Bass Teppiche und melodisches Riffing.
Generell kann man bei UNEARTH sehr viele europäische Heavy Metal Zitate hören, was ihnen irgendwie einen einzigartigen Touch gibt. Mit Europa ist hier nämlich nicht unbedingt der Schwedentod gemeint, sondern der klassische Heavy Metal aus England oder Germoney (Man höre mal So it goes).
Wem mein Gelabere zu undurchsichtig war, für den gibts an dieser Stelle noch ein Kurz-Review:
Kaufen!
UNEARTH sind eine der Begründer und somit die Basis des Genres, eine starke Basis, ein dicker Pfeiler, der das überfüllte Haus wohl noch eine Weile tragen kann. III: In the eyes of fire kann einen verspäteten Zugang zum Metalcore ebnen oder einfach nur Spaß machen. Kaum zu glauben, dass ICH das sage, aber selbst Genrehasser könnten an UNEARTH Gefallen finden. Ein starkes Album! (Bernie)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:01
Label: Metal Blade
Veröffentlichungstermin: 11.08.2006
- admin
- Kategorie: CD-Reviews