Mike Oldfield - The 1984 Suite (LP)

mikeoldfield the1984suiteDie Wiederveröffentlichungsreihe geht weiter, aktuell legt der britische Klangkünstler die Werke seines arbeitsreichsten Jahres 1984 wieder auf. So stehen das Erfolgsalbum "Discovery" und der Filmsoundtrack zu "The Killing Fields" als remasterte Versionen in verschiedenen Formaten erneut in den Läden, wobei "Discovery" noch einmal der Einzug in die Charts gelang. Auf dessen Deluxe Edition befindet sich eine weitere CD mit dem Titel "The 1984 Suite", auf welcher verschiedene Stücke aus dem Jahr zusammengeschnitten wurden. Um auch Vinylliebhabern diese nicht vorzuenthalten gab es im Zuge der Veröffentlichungswelle eine LP-Fassung davon.

So ganz erschließt sich mir der Sinn des Unterfangens allerdings nicht, denn das meiste Material ist bereits auf den beiden damals offiziell erschienen Alben enthalten. Hier wurden lediglich ein paar Arrangements geändert und die Stücke miteinander verknüpft, um sie am Ende wie eines wirken zu lassen, eben eine Suite. Den Beginn macht der „Discovery"-Opener „To France", der etwas entschlackt daher kommt und dessen Ende nahtlos in das abschließende Instrumental eben jenes Albums übergeht.
Fast scheint es, als wäre das Sequenzer-Fadeout geradezu für die Verbindung der beiden Lieder gemacht. Die Fairlight-Orgie „The Lake" mäandert wunderbar zwischen flächigen, sphärischen Sounds und zurückgenommenen rhythmischen Sequenzen, in die immer wieder akustische Gitarrenlicks eingewoben werden. Am Ende kommt dann das großartige Leadthema, welches sich in wohligen Bombast steigert und durchaus eine Orchesterversion wert wäre.
Dieses große Orchester bietet dann der Titelsong von „Killing Fields", welcher im Gegensatz zum Soundtrack ohne den „Pran´s Escape"-Anhang auskommt. Thematisch passen die beiden Titel gut zusammen, mit „Étude" folgt dann ein weiterer Soundtrackbeitrag, eine Bearbeitung des Komponisten Francesco Tarrega, die sich mit einer etwas leichteren Note gut einfügt.

Bisher noch nicht erschienen ist „The Royal Mile", ein kleines Folkinstrumental aus den damaligen Sessions in den Schweizer Alpen. Hier präsentiert Oldfield wieder ein paar Kostproben seines Gitarrenspiels, stilistisch hätte der Song auch später auf „Voyager" Platz gefunden. Unter dem Titel „Zombies" versteckt sich eine Neuinterpretation von „Poison Arrows", bei der Sprechgesang die normalen Vocals ersetzt.
Dieser könnte von dem Meister selbst stammen, kann aber mit den tollen Melodien von Barry Palmer im Original nicht mithalten. Darüber hinaus lautet der Refrain hier „Zombies are out to get you" anstatt „Somebody´s out to get you", ob das Sinn macht lassen wir dahin gestellt. Am Ende gibt es noch den Titelsong von „Discovery", welcher sich gut in den Reigen einfügt, so dass ein gesungenes Lied das Album eröffnet und beendet, während der Rest größtenteils instrumental gehalten ist.

Man kann „The 1984 Suite" quasi als ein Best Of-Album ansehen, was angesichts der Spielzeit ein wenig kurz ausfällt, insgesamt werde ich aus dem Release nicht ganz schlau. Es wäre ein schöner Dienst am Fan gewesen, wenn man vielleicht die Bonustracks der CD-Version von „Discovery" mit drauf gepackt hätte, bei denen sich es unter anderem um B-Seiten wie „Afghan" handelt. Ein kleiner Zusatz wie die von Barry Palmer gesungene Single „Crime Of Passion" aus dem selben Jahr wäre auch nett gewesen. So bleibt bis auf den Hörgenuss zu wenig, um als eigenständiges Werk zu bestehen, als Bonus-CD geht das in Ordnung, da hätte man lieber auch von der „Discovery"-LP ein Doppelvinyl als Deluxe-Edition gebracht. (Pfälzer)

Bewertung:

Pfaelzer0,0 - / -


Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 37:40 min
Label: Virgin/Universal
Veröffentlichungstermin: 29.01.2016

 

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