tanitatikaram closertothepeopleDass ich einmal eine Rezension zu einem Album von TANITA TIKARAM machen würde, hätte ich bis vor kurzem auch nicht gedacht. Aber aus irgendeinem mir selber nicht ganz so genau bekannten Grund hatte ich Lust, mich näher mit dem neuen Album dieser britischen Sängerin zu beschäftigen, die aller Wahrscheinlichkeit nach als One-Hit-Wonder Sängerin in die Musikgeschichte eingehen wird; „Twist In My Sobriety", erschienen 1988, als TANITA TIKARAM gerade einmal 19 Jahre alt war, sollte wirklich jeder schon ein paar Mal gehört haben, andere Songs oder gar Alben kennt man von ihr normalerweise nicht, es sei denn man ist Fan.

Letzteres bin ich nicht und werde ich vermutlich so schnell auch nicht werden, denn ihr neues und insgesamt neuntes Studioalbum haut mich nicht unbedingt vom Hocker, was nicht gleichbedeutend damit ist, dass „Closer To The People", so der Titel, der ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln will, ein durchweg schwaches oder enttäuschendes Album wäre. Fans ihrer Musik, ihrer Stimme, sollten hier eigentlich einigermaßen zufrieden gestellt werden, mir persönlich fehlen hier die ausdrucksstarken Songs und Texte.

„Glass Love Train" ganz am Anfang ist eine recht ansprechende Nummer, auch das Titelstück geht gut ins Ohr, wirkt aufgrund der überproportional häufig eingesetzten Textteile „Closer To The People" allerdings zunehmend eintönig. Richtig verzücken kann mich nur ganz am Ende die Ballade „My Enemy", da ist es durchaus als Pluspunkt zu verstehen, dass „Closer To The People" mit seinen 35 Minuten eine positive Kompaktheit besitzt.

Punkten kann „Closer To The People" mit einem warmen, natürlichen Sound, das Album hat TANITA TIKARAM zusammen mit ihrer dreiköpfigen Band aufgenommen, wobei die Instrumentierung sehr dezent eingesetzt wird, Kabinettstückchen, Ausbrüche oder Solopassagen findet man hier kaum. „Closer To The People" ist ein ganz nettes Album, irgendwo zwischen sonntäglichem Blues, Jazz, Singer/Songwriter und Pop, ähnlich bedächtig wie die letzten Veröffentlichungen von KATIE MELUA, die mich ähnlich wenig begeistern konnten wie vorliegendes Album. Auch ohne große Erwartungen, hatte ich hier mehr erwartet. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20166,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:24 min
Label: earMusic/Edel
Veröffentlichungstermin: 11.03.2016

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