ElectricGuitars String FeverSchon zwei Jahre sind verstrichen, seit mich die Dänen ELECTRIC GUITARS mit ihrem Debütalbum von den Socken hauten. Nun gibt es mit „String Fever" endlich Nachschub, und die Dänen scheinen sich wirklich im Saiten-Fieber zu befinden.

Allerdings hat sich Fieber selten derart gut auf Musik ausgewirkt. Die Musik von ELECTRIC GUITARS sollte darüber hinaus auch gegen reguläres Fieber sehr gut helfen, denn der Gute-Laune-Rock von Mika Vandborg und Søren Andersenund ist ungebrochen ein Allheilmittel. Irgendwie haben es dänische Bands einfach im Blut, mit ihrer Musik aufzumuntern, ganz ähnlich sieht es bei den Kollegen von D.A.D. aus. Wobei ELECTRIC GUITARS deutlich bluesiger daher kommen. Obwohl die beiden Herren auf dem Artwork sehr ernst drein blicken, klingt die Platte sehr fröhlich und sorgt für gute Laune. Die Solos sind bereits beim Opener absolut fantastisch und lassen jeden Gitarristen bewundernd aufhorchen. Gerade die Dual-Lead-Elemente gefallen mir persönlich wahnsinnig gut, als riesiger JUDAS PRIEST-Fan verwundert dies auch nicht. Dabei spielen die beiden kein Technik-Gedudel, was schnell langweilig wird, die Solos haben Seele, und man spürt den Spaß, den die beiden dabei haben. Doch nicht nur durch ihre Solos können ELECTRIC GUITARS glänzen, auch die Songstrukturen und Rhythmen sind super. So bohrt sich „White Flag" sofort in den Hörkanal und lässt sich bereits beim zweiten Durchlauf mitsingen, ähnlich sieht es für viele weitere Nummern wie z. B. „Running Out Of Time" aus. Diese Band groovt einfach, und gerade Gitarristen werden einen Heidenspaß beim Zuhören haben.

Bei einigen Nummern scheint der Frohsinn ein wenig zu extrem, so klingt „Girlfriend" ein klein wenig zu poppig, auch wenn es beileibe nicht heißt, dass es sich dabei um einen schlechten Song handelt. Die Stelle „Everybody Wants To Be My Girlfriend" sollte man wohl nicht allzu ernst nehmen. Bei „Let It Rock" wird viel mit Pausen gespielt, und so entsteht ein Midtempo-Rocker der besonderen Art. Für „Day Off" packt Schlagzeuger Morten Hellborn die Kuhglocke aus, und ELECTRIC GUITARS präsentieren einen sehr verspielten Song. Abgedreht wird es beim anschließenden „She Wants My Guitar", davon sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Ich für meinen Teil liebe jedenfalls den dänischen Humor, der bei diesem Song besonders gut hervortritt. Bluesig wird es mit „Follow Your Heart", wohingegen „Finally Me" ordentlich auf die Tube drückt, und Humor zeigt die Band beim darauf folgenden „The Thinner The Eyebrow The Crazier The Woman". Der Preis für den besten Songtitel des Jahres scheint dieses Jahr an die beiden Herren aus Dänemark zu gehen. Mit „The Man From Outer Space" findet „String Fever" ein abgedrehtes Ende, der Song zeigt noch einmal, wie abwechslungsreich die beiden Dänen sind.

Mich haben „Electric Guitars" mit „String Fever" erneut in ihren Bann gezogen, dennoch haut mich die Platte nicht ganz so um wie ihr Debüt. Aber wenn überhaupt, liegt „String Fever" nur ganz minimal unterhalb der sehr hoch liegenden Messlatte, welche sich die beiden Dänen vor zwei Jahren gesetzt haben. „String Fever" sollte jeden Rock-Fan faszinieren, und speziell Gitarristen kann ich dieses Album nur wärmstens empfehlen. (Pascal)


Bewertung: 

Pascal8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:28 min
Label: Target Records
Veröffentlichungstermin: 26.02.2016

 

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