Stonewall Noise Orchestra - The Machine, The Devil And The Dope

 SNO TMTDATD2016Eigentlich hatte ich diese Band schon längst abgeschrieben. Als ich die trinkfreudigen Schweden vor Jahren im örtlichen JuZ live sah, haben sie mich echt weggeblasen, nachdem ich mir dann ihre Alben kaufte, war das Erlebnis schon etwas gemindert, denn auf Konserve kommt die Energie der Truppe einfach nicht so gut rüber. Nach drei Jahren steht nun der Nachfolger von „Salvation“ an, wobei ich diesen Vorreiter schon ausgelassen habe. Ob dieser mich nun wieder etwas mehr vom Höckerchen reißen kann, bleibt abzuwarten.

Ja, er kann, wenn auch mit Abstrichen. Meine geringen Erwartungen wurden beachtlich übertroffen, denn STONEWALL NOISE ORCHESTRA haben sich die Staubschicht von der Kutte geklopft und verlieren sich nicht mehr in teils überlangen Melodien, sondern kommen eher riffgeschwängert daher. Ein ordentlicher Batzen rotziger Rock erklingt beim aktuellen Scheibchen und lässt nun weniger die Wüste in den Beschallungsweg einziehen. Man fühlt sich dafür mehr an GLUECIFER oder THE HELLACOPTERS erinnert. Klar, was beherrschen die Schweden am Besten beim Musikmachen? Härte mit Melodien paaren, so auch zu hören bei dem recht stereotypen Titel – passend zum Coverartwork - „The Machine, The Devil And The Dope“.

Das Album kommt überraschend vielschichtig daher und klingt trotzdem wie an der Schnur gezogen. Die Riffs bleiben schnell hängen und Bewegungsmotivation lässt auch nicht lange auf sich warten. Spätestens bei dem punkrockigen „Welcome Home“ erinnert man sich nochmal an die soliden Anfangstage der Combo und freut sich dann doch wieder aufs nächste Konzert. Aber auch Stücke wie „Superior #1“ oder „I, The Servant“ mit recht offensichtlichen AC/DC-Anleihen können überzeugen und werden gerne in der Wiederholungsrunde nochmal angespielt.

Die bunte Mischung zusammen mit dem roten Faden machen das fünfte Studioalbum der Skandinavier zu einem überraschend guten Hörerlebnis, wenn es auch kaum Neues zu entdecken gibt, aber die Mischung und das Arrangement macht das Endergebnis aus. Und bei der wirklich erwähnenswerten Gesangsarbeit von Mikrofonist Tony kommen die Riffs und Licks von Musikkopf Snicken noch besser zur Geltung.
Wie gut, dass ich mich doch noch für dieses Album entschieden habe, nachdem ich bei S.N.O. schon einen Haken gesetzt hatte. So lässt man sich immer gerne eines Besseren belehren. (Jochen)


Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 40:48 min
Label: Steamhammer / SPV
Veröffentlichungstermin: 20.05.2016

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