Destruction - Under Attack

destruction underattackAls DESTRUCTION damals gegründet wurden, ging ich noch in die Grundschule. Mittlerweile sind mehr als 3 Jahrzehnte vergangen und die Band ist immer noch am Start und längst eine Institution im internationalen Thrash Metal. Nicht von ungefähr zählt man zu den „Big Teutonic Four“. Nach all dieser Zeit könnte man natürlich locker in Routine verfallen und der Hörerschaft mit jedem neuen Album die immer gleiche Soße in leicht abgewandelter Form vorsetzen. Doch wer etwas in dieser Form erwartet, der kennt DESTRUCTION schlecht.

Für die vierzehnte Scheibe in ihrer Kariere ließen sich die Südbadener, für ihre Verhältnisse, viel Zeit, bedenkt man, dass „Spiritual Genocide“ bereits 2012 in den Plattenläden stand. Dies ist jedoch unter anderem auch Schmiers Aktivitäten mit THE GERMAN PANZER geschuldet.

Auf dem „Under Attack“ betitelten Silberling haben Schmier, Mike und Vaaver ihre Arbeitsweise komplett umgekrempelt. Statt sich monatelang in einem Studio zu verschanzen, wurde das neue Werk zwischen September 2015 und Januar 2016 an verschiedenen Orten (unter anderem im Gernhart Studio in Deutschland und bei VO Pulver in den Little Creek Studios in der Schweiz) jeweils zwischen zwei Tourabschnitten eingespielt. Und was zunächst ungewöhnlich erscheint, funktioniert auf „Under Attack“ einwandfrei.

Schon der vorab veröffentlichte Titelsong stellte unmissverständlich klar, dass die Jungs alles andere als altersmilde geworden sind. Besonders der 2010 rekrutierte Vaaver sorgt mit seinem Schlagzeugspiel für Staunen und treibt die alten Hasen Schmier und Mike zu Höchstleistungen. Den polnischen Drummer darf man mit Fug und Recht zu den besten in der europäischen Thrash Metal Szene zählen.

Doch auch Mike scheint hier die geilen Riffs und Soli geradezu aus dem Ärmel zu schütteln, während Schmier seine stimmlich beste Leistung seit einer gefühlten Ewigkeit abliefert. Angepisst klang er ja schon immer. Auf „Under Attack“ kommen dazu noch der nötige Druck und jede Menge Aggression. So überzeugen DESTRUCTION hier mit jedem einzelnen der insgesamt zehn Stücke, wobei „Under Attack“, „Dethroned“ und „Stigmatized“ besonders herausstechen.

Von den vier großen deutschen Thrash Metal Bands haben DESTRUCTION mit ihrer neuen Scheibe ordentlich vorgelegt. Man darf gespannt sein, wie sich KREATOR, SODOM und TANKARD mit ihren noch ausstehenden Veröffentlichungen schlagen. (Matthias)


Bewertung: 

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:18 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 13.05.2016

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