Volbeat - Seal The Deal & Let's Boogie

volbeat sealthedealandletsboogieVor einigen Jahren gab es von VOLBEAT einmal ein Shirt mit dem Aufdruck „Metal even your Mother would like“ zu kaufen. Genau das war in den Augen vieler Fans jedoch das Problem auf den letzten beiden Alben der Band. Die Musiker tanzten musikalisch auf zu vielen Hochzeiten und versuchten jeden Geschmack zu treffen und es möglichst jedem Recht zu machen. Doch erfahrungsgemäß geht diese Gleichung nur in den seltensten Fällen auf und so musste sich vor allem das 2013 veröffentlichte „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ den Vorwurf gefallen lassen viel zu anbiedernd und am Mainstream orientiert ausgefallen zu sein.

Diese Kritik hat die dänisch-amerikanische Combo scheinbar nicht kalt gelassen und so gehen VOLBEAT auf „Seal The Deal & Let’s Boogie“, ihrem bereits sechsten Album, den einzig gangbaren und auch, meiner Meinung nach, einzig richtigen Weg und scheren sich einen Dreck um irgendwelche Zielgruppen oder gar Erwartungshaltungen. Zeigten die bereits vorab veröffentlichten 3 Songs „The Devil’s Bleeding Crown“, „Seal The Deal“ und „For Evigt“, bei dem es ein Wiederhören mit dem von „The Garden’s Tale“ bekannten Johan Olsen gibt, VOLBEAT noch in altbekannter Art und Weise, so bieten einem Michael Schøn Poulsen (Gitarre, Gesang), Rob Caggiano (Gitarre) und Jon Larsen (Schlagzeug) auf den weiteren der insgesamt 13 auf der regulären Albumversion befindlichen Stücken doch die eine oder andere Überraschung.

Besonders Caggiano, der neben der Gitarre auch den Bass und die Rolle des Co-Produzenten auf der Scheibe übernommen hat, weiß immer wieder Akzente zu setzen. Dies beginnt schon beim Opener „The Devil’s Bleeding Crown“, bei dem er ein grandioses Solo scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelt, steigert sich bei „The Gates Of Babylon“ zu einem arabesken Gitarrenleitmotiv und endet schließlich bei „Seal The Deal“ in einem bluesigen Solo. Und auch Poulsen überzeugt hier stimmlich wieder weit mehr als auf der letzten Scheibe. Sei es nun bei „Marie Laveau“, dem Stück über die Voodoo-Königin von New Orleans, dem Duett mit Danko Jones, welches auf den Namen „Black Rose“ hört, „Mary Jane Kelly“ dem Song über das letzte Opfer von Jack The Ripper oder der wirklich gelungenen Coverversion von GEORGIA SATELLITES „Battleship Chains“.

Auch die Produktion von Jacob Hansen und Rob Caggiano kann sich absolut hören lassen.

Letztendlich ist „Seal The Deal & Let’s Boogie“ ganz klar das beste Album aus dem Hause VOLBEAT seit „Rock The Rebel / Metal The Devil“ aus dem Jahr 2007. VOLBEAT sehen sich nun jedoch mit einem echten Luxusproblem konfrontiert, dürfte es bei der Qualität der Songs auf dem Silberling doch recht schwerfallen zu bestimmen, welche zu Liveehren kommen und welche nicht. (Matthias)


Bewertung: 

Matthias9,0  9 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 52:55 min
Label: Vertigo Records / Capitol
Veröffentlichungstermin: 03.06.2016

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