Harm - October Fire

harm octoberfireAls wir letzten November in Norwegen auf dem COMMUNIC-Jubiläumskonzert waren, da unterhielten wir uns natürlich auch mit diversen Norwegern. In den Gesprächen fiel immer wieder der gleiche Bandname, eine Truppe, ebenfalls aus Mandal stammend, die wir uns unbedingt anhören sollten, weil sie so gut seien. Gut, es ist Thrash, das ist nicht so wirklich meine präferierte Richtung und so kam ich irgendwie nie so wirklich dazu, da mal reinzuhören.

Und dann landet da plötzlich ein neues Album der Norweger auf meinem Tisch. Wenn nicht jetzt, wann dann? Also die Scheibe mal eingeschmissen und mal geguckt, was so dabei rauskommt. Und ich muss sagen, dass ich’s eigentlich gar nicht schlecht finde. Doch erstmal zurück zur Band. HARM gibt es bereits seit fast 20 Jahren, aber aufgrund diverser Besetzungswechsel und anderer Probleme ist „October Fire“, das beim bandeigenen Label erscheint, erst das dritte Album der Band, das letzte erschien bereits vor fünf Jahren. Da ist es natürlich schwer, im Gespräch zu bleiben.

Aber egal, da simmer ja jetzt. Und da ist „October Fire“, das von Anfang an, wie sich das für eine anständige Thrash-Scheibe gehört, keine Gefangenen macht. „Devastator“ arbeitet sich aus der Tiefe hervor und geht dann gleich in die Vollen. Die Instrumentalfraktion klingt stellenweise leicht rumpelig, aber immer authentisch. Die Stimme von Sänger und Bandgründer Steffan Schulze befindet sich stets im Vordergrund und sorgt für einen gewissen Wiedererkennungswert.

Immer wieder macht man auch kurze Ausflüge Richtung Bombast, wie z.B. am Beginn von „Executioner“. Man kann aber auch durchaus grooven, wie „Red Stone Souls“ beweist. Da hat wohl jemand zu oft PUNGENT STENCH gehört. Und beim Titelsong „October Fire“ zeigt die Band, dass sie durchaus auch leisere Töne anschlagen kann, die sich jedoch schnell in einem Riffgewitter auflösen. Der Song lebt überhaupt von seiner Wandelbarkeit. Mal groovt man Richtung Black Metal, dann bewegt man sich fast schon in Doomgefilden – nur um immer wieder zum Thrash zurückzukehren.

Damit ist „October Fire“ abwechslungsreicher als die meisten Trash-Alben und gerade das macht für mich den Reiz der Platte aus und ist vermutlich der Grund dafür, warum mir diese Platte so gut gefällt. HARM beweisen, dass aus Norwegen auch guter Thrash kommt. In diese Platte kann man auf jeden Fall bedenkenlos reinhören. (Anne)


Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:31 min
Label: Battlegod Productions
Veröffentlichungstermin: 07.05.2016

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