Tesla - Mechanical Resonance Live!

Tesla Mechanical Resonance liveVor 30 Jahren veröffentlichten TESLA mit "Mechanical Resonance“ ein Hard-Rock-Album par excellence. Meiner Meinung nach zählt dieser Meilenstein mit zu den besten Debütalben aller Zeiten. Zur Feier haben sich TESLA dazu entschlossen, das komplette Album als Live-Zusammenschnitt zu veröffentlichen. Ob die Band einen solchen Klassiker nach so vielen Jahren noch gut live präsentiert?

Ja, tut sie! Natürlich ist die Stimme von Jeff Keith gealtert und klingt nicht mehr so wie 1986, doch das tut überraschenderweise relativ wenig zur Sache. Die Songs klingen zeitlos und krachen immer noch amtlich. Bitte nicht falsch verstehen, Jeff Keith macht einen guten Job und klingt auch wirklich gut, aber eben nicht mehr wie 1986. Dennoch klingt seine unverkennbare Reibeisenstimme sehr gut, und die hat einfach das gewisse Etwas. Da die Songs allesamt so verdammt gut sind und vor Dynamik nur so strotzen, gibt es keine andere Möglichkeit, als dieses Livealbum zu lieben. Die Band hat es sich allerdings vorenthalten, ein wenig an der Songreihenfolge zu tüfteln. So starten sie zum Beispiel mit "Rock Me To The Top“, und auch die ruhigeren Nummern wie "We’re No Good Together“ werden an anderer Stelle gespielt. "Rock Me To The Top“ an den Anfang zu setzen ist eine wirklich gute Idee, dicht gefolgt von "Ez Come Ez Go“ startet die Platte damit mit zwei flotten Krachern. Mit "Gettin‘ Better“ atmet die Band ein wenig durch und startet anschließend mit "Comin‘ Atcha Live“ voll durch. Scheinbar war die Band nie so wirklich mit der ursprünglichen Reihenfolge des Albums zufrieden.

Instrumental holen TESLA alles raus was geht, die Gitarristen Frank Hannon und Dave Rude harmonisieren traumhaft miteinander. Der ursprüngliche Gitarrist Tommy Skeoch musste aufgrund von Drogen die Band 2006 leider verlassen, mit Dave Rude wurde aber ein guter Ersatz gefunden. Der Sound der Platte ist richtig gut geworden und klingt sehr erdig. Die Band selbst versichert, dass im Studio nichts nachgetüftelt wurde. Eventuell einer der Gründe dafür, weshalb die Platte eine solche Power hat. Etwas schade hingegen, dass die Songs wie auf der Platte nie live am Stück gespielt wurden. Die Band hat die Songs an mehreren Abenden aufgenommen, die besten Versionen raus gesucht und dann aneinandergereiht. Überraschenderweise hört man das der CD aber kaum an, manche Übergänge sind zwar nicht perfekt, aber es wird zumindest nicht mit Fade-Outs gearbeitet. Das Live-Feeling bleibt also erhalten.

Neben den Livetracks gibt es mit "Save That Goodness“ noch einen neuen Song aus der Feder von DEF LEPPARD-Gitarrist Phil Collen. Und dieser Track hat es in sich, Collen wird auch das nächste TESLA-Album produzieren, und das könnte wieder ein richtiger Knüller werden. Die Handschrift des Gitarristen macht sich zwar deutlich bemerkbar, doch das schadet TESLA keineswegs. Die gemeinsame Tour durch die Staaten hinterlässt also ihre Spuren, für uns Europäer wird es vermutlich dennoch ein Traum bleiben, dass dieses Paket zu uns rüber schippert.

Das Vorhaben mit "Mechanical Resonance Live!“ gelingt und sogar deutlich besser als erwartet. Anstatt einfach das alte Album neu zu veröffentlichen, gehen TESLA den unbequemeren Weg, und der lohnt sich. Obendrauf gibt es einen neuen Song, der die Anschaffung alleine schon wert wäre. Bleibt zu hoffen, dass es die Band demnächst wieder nach Europa schafft. "Mechanical Resonance Live“ sollte man sich hingegen umgehend zulegen und dabei die Luftgitarre nicht vergessen! (Pascal)


Bewertung:

Pascal8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 60:01 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 26.08.2016

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