Neurosis - Fires Within Fires

neurosis fire within fires Das elfte Studioalbum war mit eines der am meist erwarteten Werke diesen Jahres. NEUROSIS sind einzigartig und über alles erhaben. Von Platte zu Platte scheinen sie sich zu steigern, man spürt die mühevolle Kleinstarbeit, die in jedem Album steckt, und mit Steve Albini an den Reglern lässt man auch keinen Zufall zu, sondern läuft zielgerichtet weiter nach vorne. Einen Vorgeschmack bekam man ja bereits live, aber dennoch ist es immer mit großer Spannung verbunden, einen neues NEUROSIS Album anzuspielen.

Der erste Eindruck entführt einen durch die verschiedenen Ären der Oaklander, angefangen von Zeiten von „Souls At Zero“ bis zur letzten Scheibe „Honour Found In Decay“. Auch wenn dazwischen immer wieder mal ein paar Jahre liegen, wird dennoch kontinuierliche Arbeit abgeliefert; immerhin existiert das aktuelle Line-Up ja auch schon quasi seit „Souls At Zero“-Zeiten, der Scheibe, der den Anfang dieser wunderbaren musikalischen Exkursion beschreibt und nach wie vor eines der Top-Alben des Fünfers ist.

„Fires Within Fires“ geht ebenso keine Kompromisse ein und ist unbeeinflusst von den Solo-Machenschaften der Songwriter. Die denkwürdigen Riffs gepaart mit schönen und einfallsreichen Ohrwurmmelodien klingen frisch und unverbraucht, auch wenn am Rezept kaum was geändert wurde. Wieder einmal sucht man vergeblich nach Enttäuschungen - ist man von pessimistischer Natur als Liebhaber solch düsterer Musik. Natürlich konnten alle weitere musikalische Nuancen entdecken und aufbauen sowie in die Songs integrieren, aber das Grundgerüst wurde keineswegs verändert. Mit gerade mal fünf Songs geht manch einer von einer EP aus, aber die immerhin über 40 Minuten Spielzeit gehen ebenso schnell rum. Ein Zeichen von Kurzweiligkeit und höchstem Unterhaltungswert. Kein Song ist wie der andere, und doch sind sie allesamt authentisch, sehr emotional und haben die typische NEUROSIS-Identität. Den zeitintensiven und vollgepackten Rausschmeißer gibt es auch auf diesem Werk namens „Reach“; dieses monumentale Mammutwerk zieht mal wieder alle Register und demonstriert das gesamte Spektrum von NEUROSIS.

Keine andere Band hat mich bisher so beeindruckt wie die Jungs aus Kalifornien, und auch wenn ich sie früher schon mal besser gesehen habe, sind sie live immer wieder eine Macht.
Einfach nur mit Dynamiken spielen und leise Passagen von lauten ablösen reicht nicht aus, um eine derartige Genialität zu erreichen. „Fires Within Fires“ ist wiederum Gänsehaut pur und ein wunderhübsches zeitliches Abbild einer musikalisch beinah vollkommenen Band. (Jochen)

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