Ghost - Popestar (EP)

Ghost PopestarGHOST melden sich 2016 mit ihrer neuen EP „Popestar“ zurück. Mehr als nur eine Überbrückung bis zum richtigen Album-Nachfolger zu „Meliora“.Denn die Band präsentiert ihren Fans eine richtige gute Cover-EP.

Schon die letzte EP „If You Have Ghosts“ aus dem Jahre 2013 löste bei mir kleine Begeisterungsstürme aus. Die damals präsentierten Coversongs hätte ich GHOST niemals zugetraut und dennoch passte es wie die Faust aufs Auge. Ganz ähnlich ist es auch bei „Popestar“, wobei mein Favorit auf dieser EP ganz klar die einzige Eigenkomposition „Square Hammer“ ist. Diese stellt gleichzeitig den Opener dar und enthält alle klassischen GHOST-Elemente, das vordergründige Keyboard wird perfekt von coolen Gitarrenriffs und der grandiosen Stimme überstrahlt.

Die vier restlichen Songs können sich ebenfalls sehen/hören lassen, allerdings muss ich hier gestehen, dass mir die Originale nur wenig geläufig waren. „Nocturnal Me“, im Original von ECHO AND THE BUNNYMEN, kommt sehr düster daher, und man könnte es glatt für eine Eigenkomposition halten. GHOST zeigen bei ihrer Auswahl erneut sehr viel Feingefühl. Ganz ähnlich sieht das auch für „I Believe“ aus. Wer nun an die missglückte MANOWAR-Nummer denkt, kann aufatmen, das Original stammt in diesem Fall von SIMIAN MOBILE DISCO. Wenn man sich das Original anhört, das mit einem ordentlichen Dance-Beat daher kommt, muss man schon ein wenig schmunzeln. Was GHOST daraus machen ist hingegen wieder einmal „Covern in Perfektion“. Anders kann ich es beim besten Willen nicht bezeichnen.

Das folgende „Missionary Man“ von den EURYTHMICS klingt in der GHOST-Version ebenfalls deutlich druckvoller und ist richtig cool geworden. GHOST lassen die Achtziger auf eindrucksvolle Weise zurückkehren, inklusive den damals sehr beliebten Echo-Effekten. Das ebenfalls aus jener Epoche stammende „Bible“ (IMPERIET) lässt abschließend ruhigere Töne anklingen und schließt die EP sehr gekonnt ab.

Man mag von Cover-EPs halten was man will, für mich sind sie immer eine gute Überbrückung zum nächsten Album. Bei vielen großen Bands wie z. B. JUDAS PRIEST fand ich diverse Coverversionen immer sehr interessant. Wer hat manche Songs der Band nicht für Originale gehalten („The Green Manalishi“, „Diamonds And Rust“)? Ähnlich gut präsentieren sich GHOST beim Covern, sowohl bei der Songauswahl als auch ihrem spielerischen Talent.
Für mich machen GHOST mit dieser EP alles richtig; wer das nächste Album kaum noch erwarten kann, sollte hier zuschlagen. Jeder, der strikt gegen Coversongs und Keyboards ist, sollte sich hingegen fernhalten. (Pascal)


Bewertung:

Pascal8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 23:42 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 16.09.2016

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