mattboroff granddelusionMATT BOROFF, hm, nie gehört. Aber der PR-Text schwärmt mit großen Namen wie QUEENS OF THE STONE AGE, KYUSS und sogar NIRVANA. MARK LANEGAN hat die Backing-Vocals zu einem Song beigesteuert. Aber da wo die größten Namen “gedroppt” werden, ist oft eher wenig dahinter. Schaun wir mal.

Die Songs sind sehr dicht instrumentiert, was man bei einem Solo-Künstler eher nicht erwarten würde. Die Songs fallen außerdem durchweg sehr düster aus, was aber durchaus gefällt und auch definitiv so gewollt ist. Boroffs Stimme ist tief und gut, es fehlt ihm aber etwas an Authentizität. Die Emotionen wirken stellenweise etwas überzeichnet. Bei einem Schauspieler würde man es “Overacting” nennen.

Die Songs wollen nicht so richtig haften bleiben. Es dauert bis zum Ende des Albums bis Tracks wie “Siren Song”, oder “Thirst” einen etwas aufhorchen lassen. NICK CAVE und TOM WAITS sind Namen, die einem im Lauf des Albums immer wieder durch den Kopf gehen. Wo aber diese Ausnahmekünstler mit dichter Atmosphäre glänzen, plätschert “Grand Delusion” auf weite Strecken nur vor sich hin.

Haben wir es hier also mit einem talentlosen möchtegern Sänger und Songschreiber zu tun? Keineswegs. Wagt man es in den Vorgänger zu “Grand Delusion” – die 2014 erschienene “Sweet Hand Of Fate” – zu hören, zeichnet sich ein vollkommen anderes Bild. Hier sind die guten Songs versteckt, oft sparsam instrumentiert, in Reverb getränkt und atmosphärisch perfekt umgesetzt.

MATT BOROFF zeigt sich mir am Ende als talentierter und erfahrener Multi-Instrumentalist, “Grand Delusion” ist wohl aber nicht sein stärkstes Werk. Vielleicht war es der Versuch etwas gefälliger zu klingen oder ich war durch das entsetzliche Cover-Artwork schon voreingenommen. Fest steht, es ist rein subjektiv. Manchmal kann man es einfach nicht so recht festmachen, warum einen ein Album nicht so richtig packt. (Uwe)


Bewertung: 

Uwe6,5 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:06 min
Label: Panta R&E/Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 30.09.2016

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