Greywind - Afterthoughts

greaywind afterthoughtsBei einem Blick auf den Bandnamen, das Artwork und die Promobilder hatte ich hinter GREYWIND eigentlich melancholische, ruhige Musik erwartet, zumal es sich bei der Band aus dem irischen Killarney auch „nur“ um ein Duo handelt, bestehend aus den beiden Geschwistern Steph O‘ Sullivan (Gesang) und Paul O‘ Sullivan (Gitarren). Einen Blick in die Musik und in das Album hinein offenbart dann ein etwas anderes Bild.

Melancholische Grundtöne gibt es zwar häufiger zu hören, die Musik ist ansonsten aber über weite Strecken popaffin, positiv und harmlos. Das ist dann in kurzer Zusammenfassung sowohl das Hoch als auch das Tief von „Afterthoughts“. Das Debütalbum der beiden Geschwister lässt sich prima hören, tut wie man so schön sagt nicht weh, besticht mit einer ganzen Reihe ordentlich gemachter Lieder und wird selbst nach vielfachem Hören nicht langweilig oder beschwerlich. Auf der anderen Seite fehlt es „Afterthoughts“ an Ecken, an Kanten, an Abwechslung oder am besonderen Element.

Man kann durchaus sagen, kennt man zwei Songs von GREYWIND, dann kennt man eigentlich alle. Trotz dieser zwischenzeiligen Kritik gibt es ansonsten relativ wenig an „Afterthoughts“ auszusetzen, denn dass man das Album nicht in Irland, sondern in Texas zusammen mit dem preisgekrönten Produzenten Jason Perry aufgenommen hat, macht sich positiv bemerkbar, das finnische Label der Band scheint also Vertrauen zu haben, dass „Afterthoughts“ kein Flop wird und genau genommen passen Steph und Paul auch musikalisch perfekt in den Mainstream, wenngleich die Promofotos genau das Gegenteil vermuten lassen, denn wirklich "hippster" wirken die beiden Hauptcharaktäre nicht.

Vergleichen tut man sich selber mit JIMMY EAT WORLD und THRICE, was ich nur bedingt verstehen kann, weil ich beide Bands anders im Ohr habe, auch die „post-rock Soundlandschaften“ suche ich nach wie vor, denn es ist gerade das Fehlen von experimentellen Elementen, was „Aftertoughts“ fehlt, die Songs verfolgen alle das berühmte Schema F.

Somit ist „Afterthoughts“ ein sehr solider Auftakt einer Band, die ich gerne auch in den kommenden Jahren verfolgen möchte, dabei wäre es sicherlich von Vorteil, wenn weitere Musiker dauerhaft hinzustoßen würden, das könnte für mehr Abwechslung im Songwriting sorgen und damit auch für mehr Atmosphäre. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:30 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 27.01.2017

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