Life Is Good Album Cover smallFLOGGING MOLLY ist so eine dieser Bands, die sich in den 20 Jahren ihres Bestehens irgendwie ihr eigenes Universum geschaffen haben und einen Stil vertreten, der erfrischend anders ist und es kaum erlaubt sie in irgendeine Genre-Schublade zu stecken. Die Musik ist dadurch gekennzeichnet, dass sie Punk-, Irish Folk-, Ska-, Rock- und zum Teil auch Country-Elemente gekonnt miteinander verbindet und daraus etwas völlig Außergewöhnliches schafft. All diese Labels alleine würden dem Hörerlebnis nicht gerecht werden. Das Anhören eines FLOGGING MOLLY Albums gleicht irgendwie immer einer Reise in eine andere Welt, ein manchmal willkommener Ausflug aus dem Alltag.

Ich weiß noch sehr gut, wie ich mir vor mehr als zehn Jahren die DVD „Whiskey On a Sunday“ zum gleichnamigen Live-Album (2006) angeschaut habe, und für mich gedacht habe „Was sind das nur für überaus sympathische Menschen“. Irgendwie ist es ja schon merkwürdig in Zeiten wie diesen mal eben ein Album mit dem Titel „Life Is Good“ herauszubringen. Aber ja, genau das passt zu FLOGGING MOLLY. Und Co-Gründerin Bridget Regan und ihre sechs Kollegen sind mit ihren Songs tatsächlich auch extrem ansteckend. Und das schnuckelige Kind auf dem Cover, welches seinen Mittelfinger präsentiert kann man ja auch als „Jetzt erst recht“ Statement verstehen. Denn natürlich liefert die Band auch diesmal keine belanglosen Inhalte ab: Sie war schon immer eine Art Protestband und wird es immer bleiben. Mit Pathos und Leidenschaft macht die Band ihr Ding – und das einfach verdammt gut.

Wenngleich einem Lied wie „The Last Serenade (Sailors and Fishermen)“ eher eine extreme Melancholie anhängt, versprühen Tracks wie „The Day We've Yet To Meet“ – neben "The Bride Wore Black" mein Lieblingssong der Platte – aber auch der Titeltrack wirklich extrem gute Laune und Lebensfreude. Dazu trägt auch die gewohnte Vielfalt an genutzten Instrumenten von Akkordeon bis Mandoline, von Uillean Pipes (Dudelsack) bis Konzertina, bei - bei sieben Bandmitgliedern lässt sich ja auch wirklich eine Menge integrieren.

Insgesamt ist das Album für meinen Geschmack ein bisschen sperriger als mein persönlicher Favorit „Within A Mile Of Home“ (2004). Der in Los Angeles beheimatete Sänger mit den irischen Wurzeln, Dave King, überzeugt jedoch wieder einmal durch seine alle Poren durchdringende, markante Stimme.

Live präsentieren wird die Band die neuen Songs auf einigen Festivals, sowie im Spätsommer auf großer Tour mit den Dänen-Rockern von VOLBEAT – was für ein Spektakel! Es bleibt zu hoffen, dass die Band sich jetzt nicht wieder sechs Jahre Zeit lassen wird um uns mit einem neuen Album zu beglücken...

 

Bewertung:

Manu9,0 9 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 44:34 min
Label: Spinefarm / Fantasy / Concorde
Veröffentlichungstermin: 02.06.2017

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