burningpoint-cover-web.jpg„Wer hat´s erfunden?“ oder wie andere fragen würden: „Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei?“ Eine Geschichte, die sich häufig wiederholt, auch im Musikbusiness. Die Streithähne heute: EDGUY und die Finnen, Objekt der Begierde: Powermetal mit ordentlich klebrigen Melodien. Die deutschen Teenie-Lieblinge sind zwar schon etwas länger dabei, aber in kaum einem Land haben die Metalmucker so ein Gespür für große Melodiebogen. Und BURNING POINT platzten mit ihren ersten beiden Scheiben auch mitten in den Boom des Genres um die Jahrtausendwende. Doch in der Folgezeit war man vom Pech verfolgt, vertragliche und personelle Schwierigkeiten brachten die Männer aus dem Norden mehrmals aus dem Konzept. Erst 2007 konnte man bei Metal Heaven das Drittwerk veröffentlichen, bei dem Label steht jetzt auch das neue Album „Empyre“ im Sortiment, welches oh Wunder mit tollen Melodien glänzen kann.

poi_vs_ichor.jpgIm Südwesten Deutschlands tut sich in den letzten Jahren einiges im Untergrund. So haben sich gerade in der Sparte des DeathCore zwei Bands ihren Namen gemacht.
Zum einen ICHOR aus Trier, die sich erst im April 2008 formierten (mit Mitgliedern von SILENCED IN A BROKEN MIRROR und WORLD ESCAPE) und zum anderen POINT OF INFLECTION, DER Brutalo-Institution aus dem Saarland, die bereits eine EP im Kasten haben.
Als Appetizer auf die noch in diesem Jahr zu erwartenden ersten Langrillen schlossen sich beide Bands zu dieser Split-CD zusammen.

Im SU2-Studio in Illingen/Saar nahmen beide Bands Anfang 2009 jeweils drei Tracks auf und vereinten diese zu 25 Minuten geballter Energie - hier bleibt kein Nacken verschont!

reverendbizarre_deathisglorynow.jpgDie schlechte Nachricht gleich zu Beginn. REVEREND BIZARRE sind nach wie vor Geschichte! Die  Hoffnung, „Death Is Glory...Now“ könnte ein neues Album mit neuen Songs der wichtigsten Underground Doomband des letzten Jahrzehnts sein, soll nur eine ganz kurze sein.Vielmehr handelt es sich bei „Death Is Glory...Now“ um eine Zusammenstellung von recht obskuren Songs diverser Splitvinyl-Veröffentlichungen, die vermutlich nur den eingefleischtesten der eingefleischten REVEREND BIZARRE Fans bekannt sein dürften. Von daher macht diese Veröffentlichung durchaus Sinn, die viel mehr ist als die übliche Rückschau auf das Schaffen einer Band. Andere Bands werden von ihren Plattenfirmen mit einer lieblosen Best Of verabschiedet, bei REVEREND BIZARRE darf's da schon etwas mehr sein. Denn wie es sich für die Finnen gehört,  kommt auch „Death Is Glory...Now“ als Doppeldecker daher.

deathlike_silence-saturday_night.jpgFinnland, melodischer Metal, Frauengesang. Was fällt einem hierbei ohne Umschweife ein? Richtig, NIGHTWISH bzw. Tarja werfen in diesem Genre ihre Schatten weit voraus.
So könnte man bei DEATHLIKE SILENCE aus Turku vorschnell den Vorwurf des Plagiats erheben, was dem Quintett um Ms Maya aber nicht gerecht wird.
Denn durch die eher rockigere Ausrichtung und den Gothic-Einflüssen vermag die Band sich sehr wohl von oben genannten abzuheben; dazu kommt ein Totengräber-Image, welches bei den Live-Shows unterhaltsam inszeniert wird. Ob dies auch auf musikalischem Level ebenso qualitativ auf dem zweiten Album "Saturday Night Evil" gelingt, wird in den folgenden Zeilen untersucht.

Aorta – Stille OmenDieses Quartett aus Schwerin präsentiert uns hier eine recht eigenständige Mischung aus Hardcore, Death Metal und Elementen der neuen deutschen Härte, wie man sie von den Pionieren Totenmond oder Drecksau gewohnt ist. Man präsentiert die Lyrics nämlich (fast) alle im deutschen Gewand was für eine Band dieses Kalibers mehr als ungewöhnlich ist. Es braucht auf jeden Fall einige Zeit um mit dem Material, das wirklich extrem vielschichtig gehalten ist, warm zu werden. Da reihen sich Hardcore-Parts an Akustik-Passagen, welche sich wiederum mit Black Metal-Einsprengseln abwechseln. Wahrlich keine leichte Kost...

Conspiracy – Endtime requiemDiese Combo aus dem österreichischen Linz zelebriert auf ihrem zweiten Album brutalen Death/Thrash der Alten Schule.
Grooviger Death Metal ala Bolt Thrower/Obituary mischt sich mit heftigen Thrash-Salven der Marke Exodus oder Protector.
Man schwankt zwischen räudigen Uptempo und Midtempo hin und her und erinnert gerade bei den Mid-Tempo-Passagen und durch die Vocals öfters an britische Größen ala Benediction oder Napalm Death.

sheshaiddestroy-thiscityspeaksintongues.jpgSHE SAID DESTROY – was sie nicht sagt. Das vor Understatement strotzende, rosa eingefärbte Cover in Verbindung mit dem mehr oder weniger nach Emocore klingenden Namen der Band sorgt für den ersten Augenroller des Tages. Dass man sich von Äußerlichkeiten nicht fehlleiten lassen soll, wurde mir zwar schon im frühen Kindesalter beigebracht, jedoch ergibt der erste Kontakt mit der Platte den - zu 100% falschen – Schluss, man habe es hier wieder mit ein wenig Rumgeheule unserer Scheitelfraktion zu tun. Nein! SHE SAID DESTROY geben mit „This City Speaks In Tongues“ ihr zweites Werk ab und schlagen einen Weg weit entfernt der Weinerei ein: hier gibt’s extremen Metal jeneseits von gut und böse...und das direkt ins Gesicht! 

absu_absu.jpgBisher fand der Black Metal in den Vereinigten Staaten eher im Untergrund statt, die Formationen wie WOLVES IN THE THRONE ROOM standen immer im Schatten der großen europäischen Vorbilder. Dabei haben ABSU 1992 mit ihrem Debüt „Barathrum: V.I.T.R.I.O.L.“ einen frühen Klassiker des Genres geschaffen. Doch in den Folgejahren konnte man den Status trotz guten Vertrages mit Osmose nicht weiter ausbauen. 2001 führten verschiedene Umstände dazu, dass die Truppe acht Jahre lang auf Eis lag. Nun hat Bandkopf Proscriptor eine neue Mannschaft um sich gescharrt, mit der er an den letzten Longplayer „Tara“ anknüpfen will. Und das auch musikalisch, denn die Richtung mit vermehrten Einflüssen aus den Siebzigern wird auf dem nun bei Candlelight erscheinenden selbstbetitelten neuen Album weiter verfolgt.

Mortal Form – taste the bloodDieses Quintett aus Arnheim, aus unserem schönen Nachbarland, spielt herrlich räudigen Death/Thrash der sich gewaschen hat. Klassiche Melodien treffen auf räudiges Thrash-Geschrote, das sich mit fetten Death Metal Grooves der alten Schule paart. Wer also etwas mit alten Sepultura, Morbid Angel oder härteren Teutonen-Thrash ala Protector oder Kreator anfangen kann, sollte unbedingt mal in das zweite Album der Jungs reinhören.

cor_-__seit_ich_die_menschen.jpgUi, bereits fünf Langspieler haben COR bereits vor "Seit ich die Menschen kenne,..." veröffentlicht. Da scheint das Quartett von der Insel Rügen wohl gepflegt an mir vorbei gegangen zu sein.
"Thrash-Rock" nennen sie ihr Gebräu, und das trifft den Stil auch im Groben. Elemente von alten Hard-Skatecore-Bands wie SUICIDAL TENDENCIES oder SPERMBIRDS trifft auf Punk-Attitüde, Rock´n´Roll-Elemente und ein wenig Metal.
Dies kann durch eine explosive Mixtur werden, aber auch ebenso schnell in den Schlüpfer gehen - und COR hinterlassen bei mir einen zwiegespaltenen Eindruck.

pendragonpure.jpgMitte der Achtziger ging vor allem in Britannien in der Neoprogszene einiges, angeführt von PENDRAGON, IQ, PALLAS und vor allem MARILLION. Denen war dann als einziger ein großer Erfolg vergönnt, während der Rest eher ein Schattendasein fristete in der Zeit, als kaum einer ein Ohr für anspruchsvolle Musik hatte. Die anderen legten in den letzten 15 Jahren eher eine On/Off-Karriere hin, konnten aber immer mit gutem Material glänzen.
So auch PENDRAGON, die vor allem Ende der Neunziger wenig aktiv waren, was aber auch an diversen Nebenprojekten wie ARENA lag. Diese liegen nun derzeit auf Eis, weil John Mitchell mit KINO und IT BITES unterwegs ist und Mick Pointer seine „Script for a Jester´s Tear“-Tour durchzieht. Dadurch hatte dann Clive Nolan neben seinem Thin Ice Studio wieder mehr Zeit für PENDRAGON, was zuerst im 2005er „Believe“ und dann im letzten Jahr mit “Pure“ zu Tragen kam. Dies wurde auf dem eigenen Label Toff Records veröffentlicht, ging aber nicht nur an mir ziemlich vorüber wird aber jetzt von InsideOut neu aufgelegt und weitreichender vertrieben.
Nach dem letzten Album drehte sich auch erstmals seit dem Zweitling „Kow Tow“ das Personalkarussell. Drummer Fudge Smith nahm nach 20 Jahren seine Stöcke und wurde durch Scott Higham ersetzt. Ein Wechsel, der sich auch musikalisch auswirken sollte, denn PENDRAGON sind in der heutigen Zeit angekommen.

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