JudasPriest-Epitaph

Das letzte Konzert ihrer „Epitaph-World-Tour" feierten die britischen Metal-Veteranen JUDAS PRIEST am 24.05.2013 im legendären „Hammersmith-Apollo" in London. Nun erscheint dieser Mitschnitt auf DVD/Blu-Ray, und dabei dürfte wohl kein Fan-Auge trocken bleiben. Nicht nur, dass es die letzte Show der „letzten" Welt-Tournee der Band war, auch die Setlist und das Konzert selbst haben es in sich. Auf „Epitaph" zeigen JUDAS PRIEST noch einmal eindrucksvoll, wer die wahren Metal-Götter sind.

Wer sich zu den Glücklichen zählen kann, der die Band auf einem ihrer Konzerte mit Neuzugang „Richie Faulkner" erleben durfte, wird wissen, wie gut die Band im Moment funktioniert. Durch den „K.K. Downing" Ersatz haben die Herren scheinbar einen Energieschub erhalten und wieder sichtlich Spaß bei den Konzerten. So blickt sogar ein Rob Halford beim letzten Konzert der Tour mal ohne Sonnenbrille ins Publikum und bedankt sich sogar für die jahrelange Unterstützung der Fans. Zwar steht Glenn Tipton fast schon so angewurzelt an seinem Platz wie Basser Ian Hill, aber mein Gott - man sollte eher froh darüber sein, dass die Herren in dem hohen Alter überhaupt noch spielen. Ansonsten bemerkt man fast an keiner Stelle des Konzertes, wie alt JUDAS PRIEST schon sind, lediglich beim Blick auf die Setlist und der Tatsache, dass der Song „Never Satisfied" bereits 39 Jahre auf dem Buckel hat, erinnert an diese Tatsache. Natürlich ist auch Rob Halford nicht mehr so flott auf der Bühne unterwegs wie in den 80ern, das Outfit wird aber noch genau so oft gewechselt. Auch die Bühnenshow mit den hochfahrenden Treppen etc. ist nicht mehr vorhanden, dafür verwendet die Band mittlerweile aber mehr Pyros als früher, was wenigstens einen kleinen Ausgleich darstellt.

Erfreulich hingegen ist es, dass Rob Halford wieder besser bei Stimme ist und so auch Songs wie „Victim Of Changes" meistert. Allerdings wurde dieser etwas abgewandelt, gegen Ende geht seine Stimme nicht mehr so extrem hoch, sondern der hohe Scream ist durch eine Art Grunzen ersetzt worden. Auch „Painkiller" ist etwas abgewandelt, trotzdem aber besser wie in den letzten Jahren. Außerdem klang der Song schon auf der damaligen Tour nicht ganz wie auf Platte, zumindest erzählt man mir das immer. Bei „The Sentinel" wurde nicht nur an den hohen Stellen geschraubt, leider wird der Refrain auch an den falschen Stellen betont, was bei einem so grandiosen Song ein klein wenig störend ist. Der Rest der Setlist ist durchweg grandios und dürfte jeden Fan freuen, JUDAS PRIEST haben von jedem Album einen Song ausgewählt. Lediglich „The Green Manalishi" hätte ich durch „Delivering The Goods" ausgetauscht, da dieser wesentlich seltener gespielt wurde. Doch andere Titel wie „Heading Out To The Highway", „Starbreaker" oder eine neue Version von „Diamonds And Rust" wurden länger nicht mehr gespielt und werden vom Publikum frenetisch gefeiert. Dank dieser Vorgehensweise fand auch die Ballade „Blood Red Skies" den Weg in die Setlist, mit Nebel und der entsprechenden Lightshow für mich einer der Höhepunkte der Show. Neuzugang Richie Faulkner passt perfekt zur Band und gibt live mächtig Gas, beim Dual-Lead-Solo von „Victim Of Changes" bemerkt man fast keinen Unterschied zu früher. Wenn dann noch Halford, Tipton und Faulkner gemeinsam in bester STATUS QUO-Manier nebeneinanderstehen, hat das schon ein wenig was von Nostalgie. Für den letzten Song stachelt Drummer Scott Travis noch einmal kräftig das Publikum an, und JUDAS PRIEST beenden mit „Living After Midnight" ihr „vorerst" letztes großartiges Konzert.

Sound und Bild der DVD sind gut und lassen keine Wünsche offen, wobei das Bild bei der Blu-Ray sicher noch schärfer sein wird. Die Kamerawechsel sind nicht zu hektisch, und dadurch wird es auf Dauer nicht anstrengend, dem Konzert zu folgen. Auch die Spielzeit von fast 2 Stunden und 30 Minuten ist sehr üppig ausgefallen, auf Bonus-Material wurde leider verzichtet.

Mit „Epitaph" veröffentlichen JUDAS PRIEST eine DVD, die wirklich für jeden Fan ein absolutes Muss ist. Das sollte sich wirklich niemand entgehen lassen, und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mittlerweile froh bin, dass uns JUDAS PRIEST noch ein paar Jahre erhalten bleiben. (Pascal)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 23
Spielzeit: 142 min
Label: Sony Music Entertainment
Veröffentlichungstermin: 24.05.2013

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