CD-Reviews

Warum rezensiert man in einem Rockmagazin ein Weihnachtsalbum, wenn es nicht gerade von einer belanglosen Metal-Band stammt, die im Glauben originell zu sein, unerträgliche Persiflagen bekannter Weihnachtssongs zum Besten gibt? Ich glaube, die Frage ist einfach zu beantworten: weil es in unserer Wertekultur essenziell wichtig ist, sich einfach mal der ruhigen Zeit zu besinnen. Auch wenn spirituell die Weihnachtszeit heute nicht mehr die Bedeutung vergangener Tage hat, so weckt sie doch bei den meisten Menschen unseres Kulturkreises starke Emotionen und wiederkehrende Sinneseindrücke, geprägt von Erinnerungen an die Kindheit und an eine unbeschwerte Zeit. Darin verankert ist die Botschaft, und das hat gar nichts mit Religion zu tun, einfach mal das Tempo raus zu nehmen in dieser schnelllebigen Welt und sich vielleicht einmal dem Hass der digitalen Technologien zu entziehen.

„Dirty Deeds Done Dirt Cheap“. Unvermeidbar erscheint der Vergleich des KROKUS-Frontmanns Marc Storace mit den großen Hardrockern aus Australien. Das liegt natürlich primär in der vokalen Analogie des in Malta geborenen Schweizers mit Bon Scott oder Brian Johnson. Dazu die Worte des Protagonisten:“ „Was soll`s, wenn man schon nach anderen klingt, dann wenigstens nach den Besten“.
So ist es wohl, denn das am 22. November 2024 erscheinende Album „Crossfire“ von STORACE ist ein fettes Hardrock-Brett, das von Tommy Henriksen (ALICE COOPER, THE HOLLYWOOD VAMPIRES) produziert und als Co-Autor eingespielt wurde. Es erscheint via Frontiers Music und wird die Herzen aller AC/DC oder KROKUS-Fans höherschlagen lassen.

„Restless Fight“ ist das dritte Werk von SUNSTORM mit Mastermind Ronnie Romero (RAINBOW, MSG, LORDS OF BLACK) an der Spitze, der den vorherigen Shouter Joe Lynn Turner ablöste. SUNSTORM scheint eins der Herzensprojekte des Präsidenten von Frontiers Music, Serafino Perugino, zu sein; ein gitarrenorientiertes AOR-Album, welches von der außerordentlich voluminösen Stimme des gebürtigen 43-jährigen Chilenen dominiert wird.
Dass seine Stimme der des großen Ronnie James Dio sehr ähnelt, war sicherlich auch Hauptargument, ihn bei der sporadisch auftretenden Formation von Richie Blackmore`s RAINBOW zu verpflichten.

Wenn jeder von uns einmal tief in sich hineinblickt, so wird wohl niemand von uns behaupten können, dass die Pandemie spurlos an ihm vorübergegangen ist. Dies gilt natürlich auch für Musiker. Und so gab GRAND MAGUS-Sänger und Gitarrist Janne „J. B.“ Christoffersson in einem aktuellen Interview zu, während der Pandemie komplett das Interesse an der Musik und insbesondere am Heavy Metal verloren zu haben. Die einzige härtere Scheibe, die bei ihm noch lief, war „For Those About To Rock“ von AC/DC.

Das Oberhaus haben sie lange hinter sich gelassen, gehörten die HOUSE OF LORDS doch Ende der Achtzigerjahre zu den Top-Bands des Stadionrocks. Nach diversen Auflösungen, langen Pausen und unzähligen Besetzungswechseln, die Musiker wie Doug Aldrich, Tommy Aldridge, Chuck Wright oder Ken Mary hervorbrachten, liegt nun ein neues Werk mit dem Titel „Full Tilt Overdrive“ vor. „Full Tilt Overdrive“ ist das zwölfte Studioalbum, das im Oktober via Frontiers Music erschienen ist. Hierbei ist die einzige Konstante der Ursprungsformation der mittlerweile 71-jährige James Christian, neben der Musik auch bekannt als Ehemann von Robin Beck, die hier auch im Song „Castles High“ zu hören ist.

Alle Jahre wieder. Pünktlich zur Wintersaison steigen exponentiell die Veröffentlichungen von mehr oder weniger guten Weihnachtsalben. In dieser Sparte ragen eigentlich primär die Crossover-Projekte von Bands wie dem TRANS-SIBIRIAN ORCHESTRA oder den seit den Siebzigerjahren bestehenden MANNHEIM STEAMROLLERS heraus, die das Genre dahingehend äußert erfolgreich definierten, indem sie Klassik und progressive Rockmusik kombinierten. Bis heute wurden Millionenumsätze durch Plattenverkäufe und äußerst aufwändige Touren, meist in den USA, verzeichnet.

Holy Shit! Welchen Teufel haben die VAN ZANT-Brüder denn hier nur geritten? Das fragt man sich wahrscheinlich zunächst bei dem sehr christlich geprägten Plattencover, mit dem eindeutigen Titel und der damit verbundenen Aufforderung: „Always Look Up“. Die Brüder Johnny Van Zant, seines Zeichens Sänger von LYNYRD SKYNYRD und Donnie Van Zant (ehemals 38 SPECIAL) haben im Laufe ihrer Karriere mehr als 50 Millionen Alben verkauft und wohl kaum eine Sünde ausgelassen. Eigentlich hatte ich bei der Ankündigung eines neuen Longplayers ein hartes Southern-Rock Album erwartet, aber weit gefehlt. Und wie um Gottes Willen landen die Ikonen südlich der Mason-Dixie-Linie bei Frontiers Music?

Es gibt Bands, da erinnert man sich selbst nach Jahrzehnten noch, unter welchen Umständen man das erste Mal von ihnen gehört hat und manchmal sogar, welcher Song das war. In meinem Fall ist eine dieser Bands ganz klar IRON MAIDEN. Ich erinnere mich selbst heute noch, wie mir mein bester Kumpel damals in seinem Zimmer zum ersten Mal „The Number Of The Beast“ vorspielte. Das muss im Jahr 1987 gewesen sein. Danach war ich Fan und der besagte Freund durfte mir erst mal alles, was er bzw. sein Vater von den Briten hatten, auf Kassette überspielen. 1987 war natürlich bereits ein gewisser Bruce Dickinson Frontmann bei MAIDEN.

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden