Sebastian Bach - Child Within The Man

Sebastian Philip Bierk, besser bekannt als Sebastian Bach, ist für mich auch siebenundzwanzig Jahre nach seinem Ausstieg oder Rauswurf bei SKID ROW – hier kommt es ganz auf die jeweilige Sichtweise an – noch immer einer der besten Sänger der kompletten Hard Rock Szene. Doch obwohl der Sechsundfünfzigjährige Kollegen wie Vince Neil (MÖTLEY CRÜE) oder David Coverdale (WHITESNAKE) stimmlich locker in den Schatten stellt, kann ich nicht verstehen warum sich „Bas“ immer wieder dermaßen zum Horst machen muss. Sei es durch seinen fortwährenden Wunsch nach einer Reunion von SKID ROW, die außer ihm und dem ehemaligen Drummer Rob Affuso niemand will, oder durch seine Teilnahme als „Tiki“ bei der zehnten Staffel dieser Grütze namens „The Masked Singer“.

Irgendwie wirken Bachs Aktionen leider immer so, als könnte oder wollte er nicht verstehen, dass seine besten Tage vorbei sind und er eben nur noch ein guter Sänger und nicht wie in den Neunzigern ein Rockstar ist. Dabei hätte der Kanadier das überhaupt nicht nötig, wenn er seine Vergangenheit einfach einmal abhaken und sich auf die Gegenwart konzentrieren würde. Aber vielleicht kommt da ja auch öfter mal das Kind im Manne durch, welches nun einmal zugegebenermaßen ihn jedem meiner Geschlechtsgenossen steckt. Mich persönlich kann und will ich da auch gar nicht ausnehmen.

Allerdings hat Bach uns auch ewig lange auf sein neues Album warten lassen. Zwischen dem am 10.05. erscheinendem „Child Within The Man“ und seinem Vorgänger „Give 'Em Hell“ liegen ganze 10 Jahre! Wobei der Sänger, was seine Solokariere angeht, eh nicht gerade der Fleißigste ist. Schließlich ist „Child Within The Man“ erst seine fünfte Scheibe unter dem Namen SEBASTIAN BACH, obwohl er bereits seit 1999 als Solokünstler unterwegs ist. Was hat die aus Sebastian Bach (Gesang), Devin Bronson (Gitarre), Todd Kerns (Bass) und Jeremy Colson (Schlagzeug) bestehende Truppe nun also zu bieten?

Los geht es mit „Everybody Bleeds“, das recht flott und als Opener clever gewählt ist. Beim folgenden „Freedom“ ist dann mit John 5 (MÖTLEY CRÜE) der erste Gaststar am Start. Mich persönlich haut der Song jedoch nicht gerade vom Hocker. Da kann das folgende „(Hold On) To The Dream“ schon deutlich mehr. Am besten finde ich jedoch das bereits vorab als Single veröffentlichte „What Do I Got To Lose?“ bei dem Myles Kennedy (ALTER BRIDGE, SLASH) seine Finger im Spiel hatte und das mich verdammt an „Monkey Business“ erinnert. Die Beiträge von Orianthi bei „Future Of Youth“ und Steve Stevens (BILLY IDOL) bei “F.U.” sind allerdings eher Standardkost.

„Child Within The Man“ ist kein schlechtes Album, kann aber beim besten Willen nicht mit seinem Vorgänger mithalten. Auch wenn Bach stimmlich voll überzeugt. Sorry, aber bei einer Wartezeit von zehn Jahren hätte ich hier echt mehr erwartet. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:17 min
Label: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichungstermin: 10.05.2024

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