Empyrium - Über den Sternen

empyrium überdensternenFans von EMPYRIUM sind lange Durststrecken gewohnt. Nachdem die Band 2002 aufgelöst wurde, wurde sie 2010 dann wieder zum Leben erweckt. Seitdem erschien mit „The Turn Of The Tides“ gerade mal ein richtiges Studioalbum. Doch 2021, nach fast 7 Jahren, ist es dann endlich wieder so weit und ein neues Album der Deutschen erscheint. Doch was wird den Hörer erwarten? Das weiß man hier ja nie so ganz genau.

Die vorab veröffentlichte Single „The Three Flames Sapphire“, zu der es auch ein wunderschönes Video gibt, liefert einen ersten Hinweis. Beziehungsweise weist sie als Opener den Weg in dieses Album, das so voller wunderbarer akustischer Klänge ist. Über weite Strecken kann man sich hier wegträumen, in den typischen EMPYRIUM-Waldlandschaften spazieren und dem majestätischen Klang von Thomas Helms Cleangesang lauschen.

Episch erhebt sich dieser oft über die Instrumente und wird von Markus Stocks Screams noch untermalt. Akustikgitarren und Streicher bilden das Grundgerüst dieses Albums, die Songstrukturen sind eher einfach gehalten. Die Melodien innerhalb eines Songs wiederholen sich oft, oder ordnen sich, wie in „The Oaken Throne“, ganz dem Rhythmus unter. Dieser Song enthält aber auch den ein oder anderen Querverweis auf THE VISION BLEAK.

Überhaupt kann man immer mal wieder Elemente aus den anderen Projekten von Markus Stock entdecken, so könnte man sich „The Wild Swans“ auch gut auf einem NOEKK-Album vorstellen. Und doch wird man auch immer wieder härter, kommen die Post-Rock-Elemente zu tragen, meist gegen Ende packt man noch eine ordentliche Portion Härte auf die einzelnen Songs.

Und das wäre auch ein Ansatzpunkt für Kritik, denn die meisten Songs sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Ruhiger, akustischer Beginn, Growls bzw. Screams und Post-Metal-typisches hartes Ende und dazwischen immer wieder epische, erhabene Melodien, atmosphärische Klänge und majestätischer Gesang. Auf Dauer wiederholt sich das einfach etwas zu sehr.

Bei einem deutschen Albumtitel erwartet man ja auch deutsche Texte, doch tatsächlich findet sich nur einer auf dem Album. Der Titelsong „Über den Sternen“, letzter und längster Song und Höhepunkt der Scheibe ist wirklich einer der besten auf dem Album geworden. Hier zeigt sich auch die härtere Seite der Band weitaus deutlicher als bei den übrigen Songs und ich muss sagen, so sehr mir die atmosphärisch-verträumt-folkigen Songs gefallen – eine Spur härter bevorzuge ich persönlich dann doch.

Alles in allem ist „Über den Sternen“ jedoch ein Album geworden, bei dem man als Fan bedenkenlos zugreifen kann. Mir persönlich ist die Scheibe ein klein wenig zu ruhig geraten, aber in den richtigen Momenten können die zauberhaften, verträumten, ruhigen Parts einfach nur begeistern. Und die harten Stellen hauen dann umso mehr rein. (Anne)

Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 52:30 min
Label: Prophecy Production
Veröffentlichungstermin: 26.02.2021

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