The Doors - L.A. Woman 50th Anniversary

TheDoors LaWoman 50thL.A. Woman war das letzte Studioalbum der DOORS, welches 1971 mit ihrem charismatischen und bizarren Poeten Jim Morrison aufgenommen wurde. Im gleichen Jahr starb der "Lizard King" bekanntermaßen im Alter von nur 27 Jahren in Paris. Nachdem es zuvor kaum noch möglich war, dass die DOORS aufgrund der extremen Drogensucht ihres Frontmanns live auftreten konnten, schien L.A. Woman eine Art Neuanfang zu sein, stellte aber leider Vorbote des nahenden Endes dar.

Jim Morrison riss sich während der Aufnahmen zusammen und schien noch ein letztes Mal Teil einer Band als Einheit zu sein, ohne seine prätentiöse Selbstdarstellung. Seine langjährigen polytoxikomanischen Ausschweifungen verliehen ihm eine dunklere und rauchigere Stimme. Artifiziell haucht er seine Poesie nur bei einem der Songs für die Ewigkeit, "Riders On The Storm", ins Mikro. Ansonsten waren neben der recht kommerziellen ersten Singleauskoppelung "Love Her Madley", das völlig zeitlose und frische "L.A. Woman" darauf zu finden, welches durch das orgiastisch interpretierte "Mr. Mojo Rising" die zukunftsorientierte Hoffnung wieder spiegelte, Jim Morrison sei der Drogen, seiner Selbstzerstörung, dem Chaos und dem Umsturz der etablierten Ordnung überdrüssig geworden.

Die meisten Songs auf L.A. Woman, z.B. John Lee Hooker`s "Crawling King Snake", "Been Down So Long", "Cars Hiss By My WIndow" oder "The WASP" sind traditionelle Blues-Stücke in reinster Form. Morrison, der die DOORS mal als "weiße Blues-Band" bezeichnet hatte, ging zu den Anfängen zurück. Es schien als hätten die DOORS 1970 ihr "Mojo" wieder gefunden-leider schien es nur so. Die psychedelischen Attribute sind nur spärlich zu erkennen, z.B. bei "L`America" mit treibenden Drums, monotonem Gitarrenspiel, mystischer Orgel und dramaturgisch gewandten Wortspielen ("Change The Wheather, Change Your Luck, And Tell He`ll Teach Ya How To....Find Yourself") - einfach genial.
Jedenfalls bleibt das sechste Studioalbum der DOORS und finale Werk mit Jim Morrison eins der großartigsten Alben aller Zeiten und spiegelt die Essenz der Band perfekt wieder. Das Album wurde in nur zehn Tagen aufgenommen und zwar „mit viel Geplänkel, viel Spaß, viel Bier“, zitierte Rolling Stone den 2013 verstorbenen Orgelspieler der Band, Ray Manzarek. „Wir spielten wie besessen, we played the shit out of those songs“. Der Schlagzeuger der DOORS kommentierte die Aufnahmen zum Album in seiner Autobiografie folgendermaßen. "Es war, als hätten wir den Kreis geschlossen. Wir waren wieder eine Garagenband, in der der Rock & Roll begann."

The Doors veröffentlichen zum 50. Jubiläum die Deluxe Edition ihres legendären „L.A. Woman“-Albums. Erhältlich ist es ab dem 03. Dezember 2021. Als 3-CD/1-LP-Set wird die Neuveröffentlichung des sechsten Studioalbums der DOORS das Originalalbum in neu gemasterter Version von Bruce Botnik, dem langjährigen Tontechniker der DOORS, enthalten.

Darüber hinaus gibt es die eher für eingefleischte Fans zweistündigen Studio Sessions und Demos anlässlich der Entstehung des Albums, u.a. die frühe Demo-Aufnahme von „Riders On The Storm“, die erst kürzlich auf einer unbeschrifteten Spule entdeckt wurde und das letzte gemeinsam aufgenommene Lied der DOORS war. Ebenfalls interessant ist z.B. ein frühes Demo von "Hyacinth House", welches in Robby Krieger`s Haus aufgenommen wurde. Zudem ist der Stereo-Mix des Originalalbums auf 180g-Vinyl beigefügt.

Durch die veröffentlichten Outtakes wird der Zuhörer Zeitzeuge bei der Entstehung eines unvergleichlichen Tondokuments bis es schließlich zur Perfektion in der Endfassung reifte. Neben den Bandmitgliedern unterstützten bei der Entstehung Rhythmusgitarrist Marc Benno und Bassist Jerry Scheff, der Teil der ELVIS PRESLEY BAND war. Insbesondere die "Original Blues Sessions", wie z.B. "Mystery Train" von Junior Parker, "Baby Please Don`t Go" von Big Joe Williams oder "Get Out Of My Live" zeugen von Jim Morrisons Aussage "Back To The Roots" zu gehen.

Und so erfüllt einen L.A. Woman: 50 Anniversary Deluxe Edition schließlich mit Wehmut als eines der besten Alben der Musikgeschichte. Was hätte noch folgen können, wäre Jim Morrison nicht nach Paris geflogen und schließlich seiner Drogensucht erlegen. Fakt bleibt nur: Der Neubeginn war das Ende und dass wieder passt zu dem "Schamanen", der für immer und ewig der "Rider On The Storm" bleibt, ein unvergleichbares Meisterwerk auch nach fünfzig Jahren.

Was die Sessions angeht, muss man einfach sagen, dass die enorme Spielfreude hin zur Songentstehung und die konstruktive Zusammenarbeit der Band 1970 als Einheit mit Jim Morrison, in Korrelation zu den schwierigen Zeiten davor, sich hier nur dem fanatischen Anhänger der DOORS offenbaren wird. Dennoch, ein fantastisches Tondokument. (Ebi)


Bewertung Album:

Ebi10,0 10 / 10

Bewertung Sessions:

Ebi7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 12 (CD 1) / 4 (CD 2) / 13 (CD 3) / 10 (LP)
Spielzeit: k.A. 
Label: Rhino
Veröffentlichungstermin: 03.12.2021

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