Consortium Project - V-Species

consortiumproject_vspeciesDer Niederländer Ian Parry ist alles andere als ein Unbekannter der Szene, hat der Sänger doch schon bislang an 20 Alben unter anderem mit AYREON und ELEGY mitgewirkt. Vor allem mit letztgenannter Truppe wurde er Mitte der Neunziger neben ANGRA oder ROYAL HUNT als Erretter des klassischen Metal gehandelt. Die Geschichte wollte es anders und die Ehre gebührte fünf Schweden, während die bisherigen Hoffnungsträger untergingen.
Ein besonderes Augenmerk richtete der Mann in seiner Karriere immer auf sein progressives CONSORTIUM PROJECT, bei dem er ähnlich wie Arjen Lucassen mit AYREON mit wechselnden Musikern arbeitet. Die Gästeliste auf "Species", der fünften Ausgabe dieser Arbeit umfasst Musiker aus verscheiden Formationen wie PAIN OF SALVATION, DAWN OF DESTINY oder KAMELOT.

Und so vielfältig wie die Betätigungsfelder seiner Mitstreiter präsentiert sich auch von Anfang an seine musikalische Marschrichtung. Verschiedene Spielarten wie Gothic, Power oder Progmetal mischt der Mann zu seiner eigenen Version zusammen. Wie der Titel schon vermuten lässt handelt es sich bei "Species" um eine Science-Fiction-Story, also auch vom Konzept her schielt er in Richtung seines Landsmannes.

Nach dem Intro geht es mit "Life on Earth" erstmal ein wenig rockiger zur Sache, was Erinnerungen an THRESHOLD weckt. Auch von den Riffstrukturen her orientiert man sich stark an den Briten. Das folgende "Origins of Mankind" kommt wesentlich düsterer und mit leicht modernen Gitarren daher. Wieder zurück zur eher konventionellen Prog-Schiene geht "The Worst Has Yet To Come", welches mit Chören und orientalisch angehauchten Key-Flächen eine Spur bombastisch nuancierter ausfällt.

Mit "An Untold Message" geht es nahöstlich geprägt weiter, wobei hier Ian Parry die Höhen seiner Stimme auslotet. Die folgenden Nummern bieten dann den anscheinend unumgänglichen Einfluss von DREAM THEATER. Während "To The Earth And Back" sich den Frühwerken annimmt, könnte "Sirens" fast ein Produkt aktueller Sessions sein. Aber nur fast, THERION-Chöre verhindern den totalen Abklatsch.
Geradlinig geht es auf "Pitch Black" zu, während "Silence Calling" für die ruhigen Momente sorgt. Hier kommen dann vor allem die weiblichen Gastsängerinnen ins Rampenlicht. In fast opernartigen Arrangements duellieren sie sich im Refrain mit dem Organ des Mastermind. Auch beim anschließenden melancholischen Titelsong sind die Damen zu hören. Feine Synthesizer-Fanfaren runden das Stück ab. Richtig heftig geht es dagegen bei "Enemy Within" ab, bevor das hymnische "Oracle" die Scheibe abschließt.

Zwar gestaltet man "Species" abwechslungsreich, dennoch kann es ausgetretene Pfade nicht verlassen. Wirklich Neues bietet der Rundling nicht was die Frage, ob man das wirklich als progressiv bezeichnen kann erneut aufwirft. Dazu können die Songs nicht wirklich überzeugen, Höhepunkte sucht man vergebens, das meiste bewegt sich im ordentlichen Durchschnitt.
Auch das hoch gelobte Organ von Parry könnte voluminöser rüberkommen, überhaupt fehlt es mir bei seiner Stimme an Charisma. Die Gitarrenparts für die sich Stepahn Lill verantwortlich zeichnet sind dagegen von besserem Kaliber. Vor allem im Solobereich weiß der VANDEN PLAS-Mann mehr als einmal zu überzeugen. Ein weiterer Schwachpunkt ist der etwas dünne und auch undifferenzierte Sound, vor allem klingt die Rhythmusabteilung doch arg trocken. So bleibt ein Werk, das man wenn man von dem Genre nicht genug kriegen kann schon besitzen kann, aber nur dann. (Pfälzer)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 48:45 min
Label: Lion Music
Veröffentlichungstermin: 15.07.2011

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