THE RUINS OF BEVERAST sind heutzutage wohl eine der beständigsten Größen des deutschen Undergrounds, wofür sie bereits zu Gründungszeiten durch ihren Ursprung aus dem Dunstkreis von NAGELFAR prädestiniert zu sein schienen. Ihr schleppender, eigenständiger Black Metal diente seitdem nicht nur zahlreichen anderen Bands als Inspiration, sondern konnte auch immer wieder von selbst neue Freunde gewinnen. Auf ihrem nun aktuellen Werk „Blood Vaults“ zelebrieren THE RUINS OF BEVERAST die Eigenheiten dieser Band auf zuspitzende Art und Weise. Nebenbei besticht das Album mit einer mehr als überdurchschnittlichen Spielzeit von fast 80 Minuten.

Kein Ton wird zu viel angeschlagen und auch sonst hält man sich eher minimalistisch zurück. Der Knackpunkt, um den diese Band sich so bemüht ist eine realitätsentfernende Hypnotik, die den Hörer für kurze Zeit einnehmen soll. Durch schleppendes Doom-Drumming und langsame Riffs wird das notwendige Grundgerüst dafür gestellt. Aufgewertet wird dieses mit subtilen Synthesizereinschüben und mystisch anmutenden Chorälen, die dem ganzen Klangbild eine erfrischend abwechslungsreiche Note verleihen ohne der Monotonie größeren Abbruch zu tun.
Es ist immer wieder interessant, beim Hören zu beobachten, wie in die monotonen Leitmotive immer ausgefeiltere Läufe Einzug erhalten, die für massive, gewichtige Atmosphären Sorge tragen und die großangelegte Spannung langsam ablassen. Dies macht THE RUINS OF BEVERAST zu einer Band, deren Musik ganz und gar unterschwellig zur Geltung kommt. Darum macht es Sinn, sich für das Hören von „Blood Vaults“ etwas Zeit zu nehmen.

Es ist und bleibt eine delikate Geschmackssache, die von Metaller zu Metaller unterschiedlich sein wird. Entweder, man ist in Stimmung für das erdrückend monotone Material von THE RUINS OF BEVERAST, oder nicht. Für viele wird es nicht heftig und kurzweilig zur Sache gehen, denn ein schnelles Vergnügen wird man mit dieser Band nicht haben. Wer sich jedoch darauf einlassen kann, wird mit großartigen Arrangements belohnt, die an Umfang und Gewicht nur schwer zu übertreffen sind. (Jannick)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 78:23 min
Label: Ván Records
Veröffentlichungstermin: 06.09.2013