Jahresrückblick 2019: Alex Poppeck

2019

Wirft man einen neutralen Blick zurück auf das inzwischen abgeschlossene Jahr 2019, dann fällt eine Einordnung, ob es ein eher gutes oder ein eher schlechtes Jahr war, gar nicht so einfach. 2019 fühlt sich rückblickend betrachtet als „ok“ an, auf der Suche nach Highlights oder Dingen, die besondere Erwähnung verdienen, wird man aber gar nicht so leicht fündig. 2019 war auf jeden Fall ein Jahr der Jubiläen und verglichen mit 50 Jahre Woodstock (15.08.2019), 50 Jahre Mondlandung (21.07.2019), 30 Jahre Mauerfall (09.11.2019) verdient 20 Jahre Neckbreaker Magazin (13.09.2019) eigentlich kaum eine Erwähnung, trotzdem ist es für uns selber schon etwas Besonderes nun bereits seit über zwei Dekaden als wirklich freies und unabhängiges Magazin dabei zu sein.

Und der Gedanke zurück an die Anfänge verdeutlicht einem wieder schlagartig wie sehr sich das Musikbusiness mit all seinen Facetten und damit einhergehend auch der Musikjournalismus in dieser kurzen Zeit verändert hat. War 1999 das Internet für viele Menschen noch etwas bahnbrechend Neues, ist „das Netz“ inzwischen aus unser aller Welt gar nicht mehr wegzudenken mit all seinen positiven und negativen Seiten. Für schreibende Journalisten wird es jedenfalls zunehmend schwieriger Gehör zu finden, Meinungen zu bilden oder schlicht und sachlich zu informieren.

Musikalisch war 2019 erneut ein Jahr der Abschiede (SLAYER), aber auch der Reunions (MÖTLEY CRUE). Wirft man einen Blick in die alljährlich stattfindenden Umfragen und Polls, dann fällt einem nochmals stärker als in vorherigen Jahren auf, dass sich die Heavy Metal Szene immer mehr diversifiziert, man findet kaum mehr Bands, auf die sich die breite Masse an Fans einigen können, selbst die „neuen“ Headliner der Szene wie PARKWAY DRIVE, FIVE FINGER DEATH PUNCH, SABATON, AVANTASIA und POWERWOLF haben vom Gefühl her und vermutlich auch faktisch genauso viele „Hater“ wie „Follower“. Der jungen Generation (15 – 25 Jahre) der Fans mag das egal sein, aber für diejenigen, die bereits seit 15 oder 20 oder 30 Jahren dabei sind, fühlt es sich merkwürdig an, dabei würde mehr Miteinander und mehr Respekt in allen Bereichen unseres Lebens gut tun.

So fällt es dann auch wirklich schwer, sich auf ein prägendes Album des Jahres zu einigen. Selbst das neue RAMMSTEIN Album, immerhin das erste seit zehn Jahren, ist inzwischen schon wieder in Vergessenheit geraten. Und wenn eine Band wie THE WHO 54 Jahre nach ihrem „My Generation“ Debüt zu einem neuen Studioalbum ansetzt, interessiert das kaum jemanden mehr in der Öffentlichkeit. Andere große Namen wie IRON MAIDEN, AC/DC, GUNS N ROSES oder METALLICA haben in diesem Jahr erst gar nichts neues veröffentlicht, das ist vielleicht aber auch gut so, denn auch die Liste der Musiker, um die man sich ernsthaft Sorgen machen muss, wird immer länger und länger.

Und auch in der Pop-Welt sieht es nicht besser aus, eigentlich sogar noch schlechter, Künstler wie PINK oder ED SHEERAN, die eine breite Masse ansprechen könnten, reihen inzwischen eine musikalische Belanglosigkeit an die nächste, da ruhen die Hoffnungen für 2020 einzig und allein auf ADELE.

Wie dem auch sei, in der Rock und Metalszene sind es auch 2019 eher die „kleineren“ und „mittleren“ Bands gewesen, die mit viel Leidenschaft und Herzblut für die Glanzlichter gesorgt haben und auch das ist vielleicht gar nicht so schlecht. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt zu erfahren, was meine Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion als Höhepunkte und Tiefpunkte empfunden haben.
Hoch die Tassen auf ein gutes Jahr 2020! „Keep On Rocking In The Free World“ (Maik)

Alex impressum

Alben des Jahres 2019:

DANKO JONES – A Rock Supreme
AMON AMARTH – Berserker
SLIPKNOT – We Are Not Your Kind
IN FLAMES – I, the Mask
QUEENSRYCHE – The Verdict
BAD WOLVES – N.A.T.I.O.N.
VOLBEAT – Rewind, Replay, Rebound
WHITESNAKE – Flesh & Blood
JUNKYARD DRIVE – Sin & Tonic
DEEP PURPLE – Live in Rome 2013
PRONG – Age of Defiance EP
KORN – The Nothing
AIRBOURNE – Boneshaker

Lieblingsalben der Dekade 2010 – 2020:

2010 DISTURBED – Asylum
2011 FIVE FINGER DEATH PUNCH – American Capitalist
2012 AXEL RUDI PELL – Circle oft the Oath
2013 AIRBOURNE – Black Dog Barking
2014 JUDAS PRIEST – Redeemer of Souls
2015 DISTURBED – Immortalized
2016 AIRBOURNE – Breakin´ out of Hell
2017 LINKIN PARK – One more Light
2018 SAXON – Thunderbolt
2019 SLIPKNOT – We Are Not Your Kind
2020 FIVE FINGER DEATH PUNCH – F8 (VÖ: 02/20)

Beste Liveereignisse 2019:

ALICE COOPER & BLACK STONE CHERRY (Mannheim, SAP-Arena)
VOLBEAT & DANKO JONES (Rockhal, Esch-sur-Alzette, LUX)
BEYOND THE BLACK & MISTER MISERY (Garage, SB)
POWERWOLF (Rockhal, Esch-sur-Alzette, LUX)
AIRBOURNE (Wiesbaden, Schlachthof)

Besondere Ereignisse 2019:

Positive, wie negative Geschehnisse hielten sich in etwa die Waage.

Was sonst noch für mich persönlich wichtig war:

Mein großes Dankeschön geht heute nicht nur an die Bands, die ich ablichten durfte, sondern auch an die Promoter, Labels und Konzertveranstalter, die uns in mannigfaltiger Hinsicht, auch kurzfristig, unterstützt haben. Ein besonders großes Dankeschön geht darüber hinaus an die Securitys in den Locations, insbesondere der Garage in Saarbrücken, der Rockhal in Esch-sur-Alzette, der SAP-Arena in Mannheim und dem Schlachthof in Wiesbaden. Ohne euch wäre ein reibungsloser Ablauf der Events nicht möglich.

Vorfreude auf 2020:

FIVE FINGER DEATH PUNCH – F8
BIFF BYFORD – School of Hard Knocks
AUDREY HORNE – Waiting fort the Night (Live)



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