Es fällt mir noch immer schwer Worte zu finden zu dem, was letzten Freitag passiert ist. Ein sehr geliebter Kollege wurde urplötzlich aus dem Leben gerissen. Die Rede ist von Sebastian “Bassi” Kühn, meinem DJ-Mit-Mentor, und seit 2019 auch geschätzter Kollege hier bei Neckbreaker.

Ich lernte Bassi in meiner Sturm und Drang-Zeit kennen, als der DJ, der mich im Nachtwerk Saarbrücken mit Musik beschallte. Während ich als Minderjähriger noch am Eingang zittern musste, ob ich durch die Kontrolle komme, stand Bassi zusammen mit DJ Chris und DJ Norre schon drinnen an den Reglern und sorgte für die amtliche Beschallung.

Nicht selten lief ich selbst zum Mischpult und ging ihm zu dieser Zeit mit Wünschen aller Art auf die Nerven. Doch nie wurde Bassi unfreundlich oder wirkte genervt. Er lächelte immer, gerade dann wenn ich zu späterer Stunde vermutlich nicht mehr so gut zu verstehen war.

Etwas mehr hatten wir dann miteinander zu tun, als er in Neunkirchen im Rahmen von “Planet Rock” an den Reglern stand. Dort lernten wir uns bedingt durch meine Musikwünsche besser kennen. Die wechselten bei mir damals wöchentlich zwischen Bon Jovi, Guns N Roses, Pantera und Rammstein. Das verwunderte Bassi irgendwann so sehr, dass er fragte “Was bei mir eigentlich los sei?! In der einen Woche will ich “You Give Love A Bad Name” hören und dann komm ich ihm mit “Mouth For War” um die Ecke”. Von da an bekamen wir engeren Kontakt, und Bon Jovi mutierte zu einem Running-Gag, der sich bis zuletzt hielt.

Bassi stellte mich seinen Kollegen Chris und Norre vor, eins führte zum anderen und plötzlich sah ich mich selbst in der Rolle des DJ. Leider bin ich erst sehr spät dazu gestoßen und hatte dadurch nicht so oft die Möglichkeit mit Bassi hinterm Mischpult zu stehen. Doch die beiden Male die es klappte, waren phänomenal. Bassi bediente die Regler mit einer Ruhe, die ich noch lange nicht erlernt habe. Noch dazu brachte ihn kein Wunsch aus der Fassung.

Bassi war einer dieser wenigen Menschen, die man im Leben trifft, mit denen man sich auf Anhieb bestens versteht. Er hatte für alles ein offenes Ohr und man konnte sich sehr gut mit ihm unterhalten. Ich vermisse schon unsere Unterhaltungen, dabei hatte ich so sehr darauf gehofft, dass wir davon noch mehr haben würden. Denn wie sich jeder denken kann, ist am Mischpult letzten Endes nicht so viel Zeit zum Reden.

2019 brachte ich Bassi wiederum dazu, mit dem Schreiben von Reviews zu starten. Und auch dafür hatte er ein sehr gutes Händchen. Was nicht verwundert, da er als DJ die Musik stets anders wahrgenommen hat als andere. Auch hier brachte sich Bassi sehr gut ein und ich vermisse seine Beiträge schon jetzt.

Es ist schrecklich zu erfahren, dass ein Mensch wie er so früh von uns gehen muss, und noch immer bin ich von der Nachricht sehr schockiert. In der Form habe ich noch nie einen Freund verloren und es bedrückt mich zutiefst. Bassi bleibt unvergessen, und wenn ich an unsere gemeinsame Zeit denke, habe ich stets ein Lächeln auf dem Gesicht. Sein Lächeln bei Textnachrichten in Form von “Gröhl” bleibt ebenfalls unvergessen, und ich sah ihn dabei immer lachend vorm Smartphone oder dem PC sitzen.

Wir werden Bassi stets gut in Erinnerung behalten und nie sein gutes Herz vergessen, mit dem er, in welcher Situation auch immer, stets für ein Lächeln sorgen konnte. 

Heute auf den Tag wäre Bassi 40 Jahre alt geworden. Ich hoffe er feiert dort wo er jetzt ist mit der gleichen Lebensfreude weiter, an der uns alle stets teilhaben ließ.

Unsere Gedanken liegen bei der Familie, denen wir viel Kraft für diese schwierige Zeit wünschen. 

R.I.P. mein Freund